Ist  Versagen  notwendig für Erfolg?

wüsteDeepak Chopra 21.9.2015

In unserer Wettbewerbsgesellschaft, hat Gewinnen  einen hohen Stellenwert. Verlieren wird meist mit Charakterschwäche oder Überempfindlichkeit erklärt. Für mich gehören Erfolg und Misserfolg zusammen und sind Teil der persönlichen Weiterentwicklung.  Ob etwas ein Erfolg ist, ist Ansichtsache.  

Wenn ein Hindernis im Weg steht, das Selbstvertrauen angekratzt, die Dinge außer Kontrolle geraten oder es zu Unstimmigkeiten kommt, ist Deine Sichtweise entscheidend. Jede noch so große Herausforderung ist eine Chance, sich weiterzuentwickeln. Damit meine ich nicht positives Denken, wenn dies  Angst und Unsicherheit nur übertüncht.

Weiterentwicklung erfordert eine andere Herangehensweise, Flexibilität und vorausschauen. Solange wir dasselbe tun, kommen wir zum selben Ergebnis. Stell Dir die folgenden Schlüsselfragen und handle danach. Warte nicht auf den vorgezeichneten Weg oder die Formel, nach der Du Dich richten könntest.

Was fühle ich?

Was fühlst Du im Vergleich zu anderen Situationen, in denen Du warst?

Wie kann ich mir selbst helfen?

Sieh Dich als jemanden, der einen Wandel vollziehen kann. Wenn Du negative Erfahrungen gemacht hast,  gib nicht anderen die Schuld. Wie kannst Du mit Deinen Empfindungen positiv umgehen?

Was ist eine belebende Sichtweise?

Verschaff Dir einen objektiven Überblick der Lage. Anstatt Dir nur von Freunden erzählen zu lassen, dass alles besser wird, finde Jemanden, der in derselben Lage war und diese Herausforderung mit Erfolg gemeistert hat.

Wie komme ich in meine Mitte?

Innerlich erleben Menschen eine Reihe an Stresssymptomen, wie Angst oder Unsicherheit. Sie schämen sich, sind schockiert oder verdrängen die Situation. Lass diese Reaktionen vorübergehen und triff erst eine Entscheidung, wenn Du wieder in Deiner Mitte bist.

Wie kann ich nett zu mir sein?

Sei nett zu Dir, wenn Du gestresst bist und verurteile Dich nicht. Wenn Du an Dir zweifelst, akzeptiere diese Gedanken als normal, wie wenn Du Dir in die Finger geschnitten oder Dich irgendwo angestoßen hast. Nimm diese Angst nicht als die Wahrheit an. Sie ist ein Zeichen, dass Du eine Situation noch nicht verarbeitet hast.

Entscheide Dich

Wenn Du diese Fragen beantwortet und zur Ruhe gekommen bist, bist Du in einer Verfassung,  in der Du Dich entscheiden kannst, ob Du das Umfeld verändern möchtest, Dich ihm anpassen oder es verlassen.  Erfolgreiche Menschen sind gute Entscheider. Sie können eine Situation klar einschätzen. Schlechte Entscheider handeln hingegen impulsiv, unsicher oder lassen sich leicht verwirren. Gute Entscheidungen zu fällen kann man lernen.

das Umfeld verändern

Verändere das Umfeld, wenn Du dazu in der Lage bist und dafür die Unterstützung hast. Die Umgestaltung muss machbar und vernünftig sein. Setz Dir allerdings eine Frist, um zu prüfen, ob Du wirklich etwas verändern kannst und damit Du nicht endlos einem Wunschdenken verfällst.

Sich dem Umfeld anpassen

Wenn Du das Umfeld nicht verändern kannst, kann es Sinn machen, die Situation  anzunehmen, wenn es Aussicht auf Besserung gibt, oder Du dadurch mehr Zeit hast, eine Alternative zu finden. Sich dem Umfeld anzupassen heißt nicht, sich passiv, missmutig oder widerwillig den Gegebenheiten zu fügen. Finde Dich nicht mit einer Situation ab, weil Du vor Angst wie gelähmt bist oder Dich wie ein Opfer fühlst.

Das Umfeld verlassen

Wenn Du das Umfeld weder umgestalten noch Dich mit ihm anfreunden kannst, kann es  beflügeln, dieses Umfeld zu verlassen. Aus Angst, Unsicherheit oder Stress wegzurennen, ohne Deine Alternativen ernsthaft geprüft zu haben, ist jedoch nicht erfolgversprechend.  Wenn Du durch Deinen Weggang für Deine Werte einstehen  oder eine ansprechendere Alternative wahrnehmen kannst, ist das ein belebender Schritt.

Diese Gedanken sind  das Ergebnis meiner Erfahrungen.  Ich selber habe viele Widerstände, Hindernisse und Frust in meinem Leben erlebt. Wenn Du zu Deiner Weiterentwicklung stehst, kann ein scheinbarer Misserfolg zu einem wichtigen Augenblick der Erneuerung  werden.

Übertragen aus dem Amerikanischen Original von Joachim Schneider