Joachim Schneider
„Die Wirklichkeit ist ein zartes Vögelchen in deiner Hand. Halte es zu lange und es wird sterben… Was du festhältst, ist bereits tot.“
Deepak Chopra
Um ein Ziel zu erreichen, gilt es, dieses Ziel und den bestimmten Weg dorthin loszulassen, ohne die Absicht, den Wunsch danach aufzugeben. Wenn ich mich an ein Ziel und an einen bestimmten Weg dorthin klammere, zwinge ich mich oder andere zu bestimmten Handlungen und ich verliere den Bezug zur Gegenwart, was dem Erreichen des Zieles und meinem Wohlbefinden nicht zuträglich ist. Nachdem ich eine Absicht gefasst habe, lasse ich sie am Besten los und gehe vollkommen in die Gegenwart im Vertrauen darauf, dass alles gut ist und gut wird.
Wenn ich mich an ein gewünschtes Ergebnis und einen bestimmten Weg dorthin klammere, ist dies ein Zeichen von Angst, Armutsbewusstsein, und dem fälschlichen Glauben, dass Glück nur so möglich ist. Es macht mich zum Gefangenen meiner eigenen Hoffnungslosigkeit und Mittelmäßigkeit. Wenn ich Lösungen erzwingen will, schaffe ich dadurch nur neue Probleme.
Wenn ich dafür offen bin, dass es viele Wege zum Erreichen eines Zieles gibt, ist das ein Zeichen von Wohlstandsbewusstsein. Loslassen gibt mir die Freiheit neues zu erschaffen. Wenn ich engagiert bin ohne am Weg oder Ergebnis zu kleben, kann ich lachen und mich freuen. Loslassen ermöglicht mir, die Ungewissheit zu umarmen, und Neues, Lebensfreude, Heiterkeit, und Abenteuer zu erleben. Loslassen zeigt mir, dass es unendlich viele Möglichkeiten gibt und beschleunigt meine Weiterentwicklung.
Was heißt loslassen?
Loslassen ist nicht dasselbe, wie Gleichgültigkeit. Es heißt mir und anderen die Freiheit zu geben, so zu sein, wie wir sind. Es heißt mich leidenschaftlich zu engagieren, ohne ein Ziel und einen bestimmten Weg dorthin zu erzwingen. Es heißt die Weisheit der Ungewissheit anzunehmen und den ungewissen Weg zu gehen. Auf dem Weg der Ungewissheit offenbaren sich mir grenzenlose Möglichkeiten und ich erfahre die Fülle und Freude, das Abenteuer und Geheimnis, die das Leben bieten kann.
„Vergiss alles und erwarte nichts.“
Deepak Chopra
Was lasse ich am Besten los?
- Alles was mich daran hindert, meine Mitmenschen, gerade Bekannte immer wieder neu und unschuldig zu entdecken und zu erleben
- Alles, was mich daran hindert, den jetzigen Augenblick mit all seinen
grenzenlosen Möglichkeiten zu erleben
- Die Vergangenheit – Sie hindert mich daran, einem anderen Menschen und mir selber ganz neu zu begegnen
- Das Bedürfnis von anderen Menschen anerkannt zu werden, die Tendenz „Ja“ zu sagen, wenn ich „Nein“ meine
- Das Bedürfnis nach Kontrolle des jetzigen Augenblicks, des Gesprächsflusses, des Verhaltens anderer
- Das Bedürfnis, etwas bis zu einer bestimmten Zeit „fertig“ zu haben. Der Druck den ich mir dadurch schaffe, nimmt mich aus der Gegenwart und senkt die Qualität des Ergebnisses.
- Das Bedürfnis mich zu verändern. Der Druck, den ich mir dadurch mache, bringt mich wiederum aus der Gegenwart und schafft ein Mangelbewusstsein. Die Gegenwart anzunehmen setzt Energie frei für die Veränderung.
- Die Vorstellung, dass meine Ziele NUR auf einem Weg zu erreichen sind
- Eine festgefahrene Vorstellung der Zukunft
Wie kann ich loslassen?
Lachen, Meditation, Körper- und Atemübungen, Singen, Rituale, das Beachten von Gefühlen, Gedanken und die bewusste Absicht helfen beim Loslassen.
Es folgt zuerst eine Übung zum Loslassen alter Gefühle von Deepak Chopra aus dem Buch „Das Tor zu vollkommenem Glück“ und dann eine Übung aus dem Buch die „Sedona Methode“ von Hale Dwoskin.
Viel Spaß,
Joachim Schneider
Alte Gefühle Loslassen—Von Deepak Chopra
1. Leg oder setz dich bequem hin und entspanne dich.
2. Atme einfach ein und aus, so wie du möchtest. Ein bestimmter Rhythmus ist nicht notwendig. Vielleicht seufzst du ja oder schnappst sogar nach Luft.
Während du natürlich atmest, lass alle verfügbaren Gefühle oder Bilder zum loslassen hochkommen. Was ärgert dich oder hat dich verletzt? Benenne, dass diese Energien da sind und akzeptiere sie einfach. Wenn du einen Anflug von Wut, Schmerz, Misstrauen, Argwohn oder Verrat verspürst. lass diesen Gefühlen freien Lauf. Reg dich so sehr auf, wie dein Ego das möchte. Wenn du möchtest, ergehe dich in Rache- oder Selbstmitleidsfantasien, oder in dem, was dein Ego für angemessen hält.
3. Indem du deine Aufmerksamkeit auf dein Herz oder einen anderen Körperteil lenkst, indem du Empfindungen fühlst, kannst du das Freisetzen dieser Gefühle unterstützen.
4. Wenn du noch kein Loslassen spürst, fang an flach zu hecheln. Das schnelle, flache rhythmische Hecheln wird den bewussten Verstand zerstreuen und Energien durchlassen. Hechle nicht länger als ein oder zwei Minuten, da das Freisetzen von Energie sonst zu stark werden kann.
5. Während Du diese Übung durchführst, werden die festgehaltenen Energien hochkommen. Stell dir vor, wie diese Gefühle in dir anschwellen und wie die Druckwelle einer Explosion in Zeitlupe von dir ausgeht. Dehne dich mit dieser Welle aus, so weit sie eben reicht, und beobachte, wie sie immer flacher wird, während sie sich ins Unendliche ausbreitet und das ganze Universum erfüllt. Falls nötig, atme tief durch, damit sich die Gefühlswelle von dir lösen und sich ausbreiten kann. Lege keinen Zeitrahmen fest. Vielleicht ist das Gefühl so stark, dass es ein Weilchen dauert, bis es sich ausdehnen möchte.
6. Richte den Blick nun, da die Gefühlswelle in der Unendlichkeit verschwindet, auf dich selbst.
Die Sedona Methode
Hale Dwoskin beschreibt eine Methode des Loslassens in seinem New York Times Bestseller „die Sedona Methode“. Er sagt, dass man alles loslassen kann: Gefühle, Bedürfnisse, sogar Erkältungen.
1. Schritt: Lass Deine Aufmerksamkeit auf einen Bereich in deinem Leben übergehen, wo Du dich gerne besser fühlen möchtest und gib dir die Erlaubnis, das zu fühlen, was du in diesem Augenblick fühlst. Heiße das Gefühl einfach willkommen und erlaube ihm ganz hier zu sein.
2. Schritt: Stell dir eine der folgenden Fragen:
Könnte ich dieses Gefühl loslassen?
Könnte ich mir die Erlaubnis geben, dieses Gefühl ganz zuzulassen?
Könnte ich dieses Gefühl willkommen heißen?
Könnte ich mir die Erlaubnis geben, in dieses Gefühl ganz einzutauchen?
Beantworte diese Fragen ehrlich mit „Ja“ oder „Nein“, ohne die Antworten genauer zu analysieren oder zu debattieren. Auch wenn du „Nein“ sagst, wirst du dadurch loslassen können.
3. Schritt: Unabhängig davon, welche Frage du beantwortet hast, frag dich
Bin ich bereit, dieses Gefühl loszulassen? oder
Möchte ich dieses Gefühl loslassen?
Debatten sind hier wiederum nicht förderlich. Stattdessen antworte einfach ehrlich mit „Ja“ oder „Nein“,
Wenn die Antwort „Nein“ ist, dann frag dich
Würde ich lieber dieses Gefühl haben oder frei sein?
Wenn die Antwort immer noch „Nein“ ist, geh weiter zu Schritt 4.
4. Schritt: Frag dich „Wann?“
5. Schritt: Wiederhole die ersten 4 Schritte so lange, bis du dich von dem Gefühl befreit hast.
Wir können auch Gedanken und alles andere mit dieser Methode loslassen. Laut Hale Dwosky sogar Schnupfen.
© Copyright 2007 Dr. Joachim Schneider