Welche Kultur, welche Institutionen unterstützen Ihre Stärken und haben Bedarf für Ihre Dienste oder Produkte?
Sind Ihre Präferenzen wirklich Ihre eigenen oder nur eine Anpassung an eine Kultur?
In einer weltweiten Studie einer großen Computerfirma und ihren Mitarbeitern ermittelte Hofstede folgende Eigenschaften, nach denen Kulturen sich unterscheiden.
■ Individualismus
Ist der Einzelne oder die Gruppe wichtiger?
■ Machtdistanz
In wie weit akzeptiert ein Untergebener die Autorität des Vorgesetzten
■ Vermeiden von Ungewissheit
Wie groß ist das Bedürfnis, die Zukunft zu kennen oder sie kontrollieren zu
wollen?
■ Maskulinität
Wie wichtig sind Geld, materielle Dinge und Macht?
■ Langfristige Perspektive
im Gegensatz zu kurzfristigem Denken
Individualismus
Ich
Gruppenmitglieder und Außenstehende werden gleich behandelt
Beziehungen haben einen Nutzen, sind personenbezogen und vorübergehend
Gruppenmitgliedschaft ist weniger wichtig
Authentizität
kurzfristig
Kollektivismus
Wir
Unterscheidung zwischen Gruppenmitgliedern und Außenstehenden
Beziehungen sind ausdrucksbezogen, status-basiert und fortdauernd.
Gruppenmitgliedschaft ist wichtiger
Anpassungsfähigkeit
Langfristig
Eine weitere, von Gudykunst ermittelte Komponente, nach der sich Kulturen unterscheiden ist situationsbezogene Kommunikation.
Situationsbezogene Kommunikation
Ist die Kommunikation mehr direkt also verbal oder indirekt durch Gestik oder Körpersprache?
Kluckhohn und Strodtbeck (1961) und Kohls (1981) entwickelten darüber hinaus Fragen, mit denen man Kulturen besser verstehen kann.
1. Was sind die grundsätzlichen Neigungen von Menschen?
– Menschen sind grundsätzlich gut
– Menschen sind grundsätzlich böse
– Es gibt sowohl gute als auch böse Menschen
2. Worin besteht die Beziehung zur Natur?
– Der Mensch ist der Natur ausgeliefert. Das Leben wird von Schicksal und
Erbgut bestimmt
– Der Mensch sollte mit der Natur in Harmonie leben
– Der Mensch sollte die Natur beherrschen
3. Was ist die zeitliche Orientierung?
– Vergangenheit— Von der Geschichte lernen und die Traditionen bewahren
– Gegenwart— der jetzige Augenblick ist alles.
Denke nicht an Gestern oder morgen. Genieße den heutigen Tag
– Zukunft— Planung und Zielsetzung machen Entwicklung und Veränderung möglich. Ein kleines Opfer heute führt zu einem besseren Morgen
4. Was ist die bevorzugte Verhaltensform?
Sein – einfach sein genügt. Es ist nicht notwendig etwas zu erreichen.
Werden – der Hauptsinn im Leben besteht in der inneren Weiterentwicklung
Tun —arbeit zahlt sich aus. Leistung definiert den Wert einer Person.
5. Was ist die bevorzugte soziale Organisation?
Hierarchie —Manche sind dazu geboren zu führen, andere zu folgen. Entscheidungen sollten von Autoritäten getroffen werden
Gruppe — Entscheidungen sollten gemeinsam getroffen werden
Individuell — Jeder Mensch sollte die gleichen Rechte und volle Kontrolle über sein Schicksal haben
Die meisten Studien von Euro-amerikanischen Kulturen zeigen, dass sie zukunftsorientiert sind, tun und Individualismus betonen, die Natur beherrschen wollen und glauben, dass manche Menschen gut und andere schlecht sind. Im Gegensatz dazu sind viele eingeborene Kulturen vergangenheitsorientiert, legen Wert auf sein, betonen Gruppenbeziehungen , möchten in Harmonie mit der Natur sein und glauben, dass Menschen gut sind.
© Copyright 2008 Dr. Joachim Schneider