Unsere Gefühle zeigen uns, wie es uns geht und was uns wichtig ist. Sie zu unterdrücken oder zu werten, macht leblos und behindert Beziehungen. Wie können Sie Ihre Gefühle konstruktiv und im Interesse aller Beteiligten nutzen? In jedem Gefühl ist ein schönes Lied.
Über Gefühle sprechen, die damit verbundenen Herausforderungen konkret angehen, Bewegung und auch Mantren, wie Urklangmeditation oder Gefühls-Bijas können das Gemüt beruhigen.
Urklangmeditation
Deepak Chopras Primordial Sound Meditation, im deutschsprachigen Raum auch als Urklangmeditation bekannt, ist eine sanfte und mühelose Mantrenmeditationspraktik, bei der Sie Ihren Urklang in einer feierlichen Zeremonie überreicht bekommen.
Der persönliche Urklang, den das Universum zurzeit Ihrer Geburt gesummt hat, besteht aus Bijas. Ein „Bija“, wörtlich „Same“ im Sanskrit, ist ein Laut. Das berühmteste Bija ist oṁ. Ihr persönlicher Urklang sollte nur still, mit geschlossenen Augen und bequem sitzend wiederholt werden. Urklangmeditierer haben nur eine Aufgabe, sich wohlzufühlen und Jeder ist sein eigener Guru. Auch müssen Sie ihren Lebensstil nicht ändern oder irgendeinen Glauben annehmen, um diese Praktik ausüben zu können. Hier mehr Informationen über Urklangmeditation.
Bija Praktik nach Kashyapa
Die folgende Praktik von Kashyapa, einem der „Sieben Weisen“ Indiens habe ich von Swamiji Satyananda Saraswati gelernt, den ich zusammen mit Shree Ma, einer spirituellen Sängerin und Lehrerin vor vielen Jahren in Seattle kennenlernte. Bei einer Indienreise vor ein paar Jahren traf ich den Swamiji zufällig in Rishikesh wieder. Unter diesem Link können Sie mehr über diese außergewöhnlichen Menschen und die Bija-Praktik nach Kashyapa erfahren, die ich jetzt vorstelle.
http://www.shreemaa.org/kashyapa-sutra-bija-mantras/
Bijas können Gefühle auflösen und auslösen
Bijas können Gemütszustände wie Zorn, Angst oder Kummer aufsaugen oder einen gewünschten Gemütszustand erzeugen. Sie können diese Bijas nicht nur bequem sitzend, sondern auch im Alltag, im Stehen, beim Spazieren gehen, mit offenen Augen und laut oder leise verwenden. Die folgenden Bijas sind eine von mir getestete Auswahl aus Swamijis ursprünglicher Tabelle.
Ausprache
Die Aussprache im Deutschen ist in Klammern, wobei das kurze „a“ im Sanskrit wie das „e“ in “Stell“ (in der Lautschrift „ə“) ausgesprochen wird.
Bija sollte angenehm sein
Ein Bija oder Mantra sollte angenehm für Sie sein. Wenn Sie während einer Meditation oder Rezitation merken, dass ein Mantra für sie unangenehm ist, sollten Sie dieses absetzen, weil Sie ansonsten Gefahr laufen, ganz mit einer Praktik aufzuhören.
Kein Bija laut verwenden, das Sie an Ihren persönlichen Urklang erinnert
Sollte eines der folgenden Bijas Sie an Ihren persönlichen Urklang erinnern, ist die Empfehlung, dieses Bija für diese Übungen nicht zu verwenden. Die folgenden Übungen können vor, nach oder außerhalb der Urklangmeditation durchgeführt werden.
Körpertyp und Geburtshoroskop beeinflussen, welches Mantra passt
Ob ein Mantra zu Ihnen passt, ist eine Frage Ihrer Einschätzung aber auch Ihres ayurvedischen Humors und Geburtshoroskops. Die anstehenden Artikel „Mantra und Ayurveda“ und „Mantra und Astrologie“ geben mehr Aufschluss darüber, welche Mantren besonders wirkungsvoll für Sie sind. Kontaktieren Sie mich hierzu jeder Zeit, wenn Sie ein passendes Mantra suchen.
Zorn beruhigen
Zu fluchen, wenn einem der Kragen platzt, hat den Nachteil, dass wir uns in Rage reden und andere sich beleidigt fühlen. Sagen Sie stattdessen mehrmals ugra („ugrə“), um den Zorn aufzulösen und dann ksāṁ (kschaam), um zu verzeihen. Die Kombination ugra ksāṁ („ugrə kschaam“) kann den Zorn unmittelbar in Verzeihung umwandeln, falls das Gemüt soweit ist. Auch griṁ (grimm), krauṁ („kraum“) oder haṁ (həmm), können Hass, Zorn oder Frust abbauen. haṁ śūṁ (həmm schuum) löst den Frust in Wohlgefallen auf.
Angst beruhigen
Um Angst oder Ruhelosigkeit aufzulösen, sagen Sie taṁ (təmm) oder caṁ („tschəmm“), bis das Bija die Angst aufgenommen hat. Friede und Ruhe schenken śaṁ (schəmm), śāṁ (schaam) oder ein mit der Zungenspitze nach oben gebogenes şāṁ („schaam“), şaṁ („schəəm“)oder şoṁ („schoom“) mit einem weichen „sch“ wie in „Schlaf“, auch
Kummer überwinden
duh (dəh) bringt uns in Berührung mit unserem Kummer und āṁ (aam) schenkt Freude. aṁ (əm) löst Dunkelheit auf, gibt Hoffnung und jūṁ (dschuum) Licht.
Zuversicht statt Zweifel
niścik (nischtschik) löst Zweifel auf und śraṁ (schraam) schenkt Zuversicht.
Aus der Gefangenschaft befreien
Es gibt eine Vielzahl an weiteren Gefühls-Bijas, die es noch auszuprobieren gilt. Beispielsweise soll mamatā (məmətaa), „mein Interesse/Ego“[1], eine Gefangenschaft auflösen und muṁ (mumm) befreien.
Versuchungen umarmen
Um Versuchungen oder Lust aufzulösen, empfiehlt Kashyapa kāṁ („ggaam“ ohne „h“), lobh (lobh) oder durdhara (durdhərə). Probieren Sie doch mal eins dieser Bijas, bevor Sie etwas Süßes verschlingen möchten und sagen Sie mir, ob es geklappt hat. 😊
Mit Bijas das Gemüt ausgleichen – nach Kashyapa
gelehrt von Swami Satyananda Saraswati, www.shreemaa.org, Siehe deren Ursprungstabelle
Thema | auflösen | Aussprache | Thema | erzeugen | Aussprache |
ruhelos | caṁ | tschəmm[1] | Friede, Energie | śaṁ / śāṁ | schamm/
schaam |
Angst, träge | taṁ | təmm | Bestimmung | dhaṁ | dhəmm |
Zorn | krauṁ | kraum | verzeihen | ksāṁ | kschaam |
Jähzorn | ugra | ugrə | Wohlfühlen | śuṁ / śūṁ | schumm
schuum |
Hass | griṁ | grimm | Harmonie | mela | mel |
Frust | haṁ | həmm | Liebe | prema | preem |
Gemeinheit | muṇḍa | mund | großzügig | daṁ | dəmm |
lose Zunge | durmukha | durmukhə | Reinheit | phat | patt |
Ekel | sthūla | sthuul | |||
Begierde | kāṁ | ggaam | |||
lobha | lobh | ||||
Versuchung | durdhara | durdhərə | |||
Hunger | kṣuṁ | kschumm | Nahrung | puṁ | bbumm |
Fülle | pūṁ | bbuum | |||
Zweifel | niścik | nischtschik | Hoffnung | aṁ | əmm |
aśiloma | aschilom | Glaube | śraṁ | schrəmm | |
Sturheit | dhrṁ | dhrimm | beständig | dhrṁ | dhrimm |
Kummer,
Traurigkeit |
duh | dəh | Freude | āṁ | aam |
Vergnügen | suṁ | summ | |||
Dunkelheit | aṁ | əm | Licht | jūṁ | dschuum |
Krankheit | roga | rogə | Gesund | svāsthya | swaasthia/
swaaschthia |
Verletzung | hiṁ | himm | Stärke | bala | baal |
Tod | mṛṁ | mrimm | Unsterblich | āṁ | aam |
Unwissenheit | moha | moh | Weisheit | jñāṁ | dschnjaam |
bhrāṁ | bhraam | geschickt | raṁ | rəmm | |
zerstreut | paṁ | bbəmm | Fokus | cit | tschitt |
ich | ahaṁ | əhəmm | Unschuld | laṁ | ləmm |
Arroganz | udagra | udəgrə | Respekt | śrīṁ | schriim |
Dein Wille | tyāga | tiaag | |||
Hingabe | bhaṁ | bhəmm | |||
großzügig | daṁ | dəmm | |||
Erinnerung | bāṁ | baam | |||
Anhaftung | mamatā | məmətaa | Freiheit | muṁ | mumm |
unwahr | asat | əsət | wahr | sat | sətt |
scheinheilig | bīṁ | biim | |||
blind | aṇḍa | ənd |
[1] mamatā erinnert zwar im Deutschen an die „Mamma“, hat aber damit nichts zu tun. Im Sanskrit heißt die Mutter nämlich „Mā (maa) oder „Nana“.
[2] ə ist wie das ”e” in “stell”“
Über den Autor:
Joachim Schneider , Ph.D., Sozialpsychologie, Univ. of Washington, ist Tenor, Kirchensolist, Mantrika („Mantrenzauberer“) gemäß der vedischen Astrologie, Liederschreiber, Coach, Berufsberater & Meditationslehrer nach Chopra