Jeder von uns begegnet Menschen, die ungenießbar und schwierig sind und mit denen niemand gerne etwas zu tun haben möchte.
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In den meisten Fällen können Sie sich größeren Ärger ersparen, indem Sie sich von solchen Menschen fernhalten. In manchen Situationen lässt sich ein Aufeinandertreffen allerdings nicht vermeiden. Anstatt hinter dem Rücken des Betreffenden negativ über ihn zu reden und darauf zu warten, dass er selber das Weite sucht, kann etwas praktische Psychologie weiterhelfen.
Übernimm die Verantwortung für Deinen Teil des Austausches
Alle Feindseligkeit kommt aus Ihrem eigenen Herzen. Sogar der unmöglichste Mensch hatte eine Mutter oder wurde einmal von Jemandem geliebt. Werden Sie mit Ihrer eigenen Reaktion fertig und übernehmen die Verantwortung dafür. Ihre eigene Reaktion loszulassen ist immer das Beste, weil Sie sich dann ausdrücken können, ohne selbst in reaktionäres Verhalten zu verfallen. Sie behalten einen klaren Kopf und können so mit der schwierigen Person besser fertig werden.
Als nächstes benennen Sie, welche Verhaltensweise das Problem schafft. Klammert diese Person, ist sie kontrollierend oder will sie ständig mit Ihnen konkurrieren?
Klammerer
Klammerer wollen sich umsorgt und geliebt fühlen. Sie fühlen sich schwach und zu starken Persönlichkeiten hingezogen. Wenn sie verzweifelt sind, möchten sie sich irgendwo anlehnen.
Kontrollierer
Kontrollierende Typen haben immer Recht. Sie haben immer eine Ausrede für ihr teilweise gewalttätiges Verhalten und immer einen Grund, anderen die Schuld zu geben. Kontrollierende Typen sind Perfektionisten und wollen alles bis ins kleinste Detail managen. Sie können andere unentwegt kritisieren.
Konkurrenten
Konkurrierende Typen müssen immer gewinnen. Sie sehen auch ein belangloses Zusammentreffen als Wettbewerb und geben nicht auf, bis sie gewonnen haben.
Sich von der Strategie verabschieden, die bislang keinen Erfolg hatte
Klammerer kann man nicht los werden, indem man ihnen aus dem Weg geht. Sie ignorieren jedes höfliche „Nein”. Wenn Sie diese Menschen direkt abweisen, machen Sie sich zum Feind. Neutrales Verhalten verletzt ihre Gefühle und verunsichert sie.
Kontrollierende Typen geben nicht nach, auch wenn man stichhaltige Argumente vorbringt, dass sie im Unrecht sind. Kontrollierenden Typen geht es weniger um Tatsachen als darum, recht zu haben. Diese Menschen werden an Ihrer Arbeit immer etwas auszusetzen haben, ganz gleich, wie gut diese ist.
Konkurrierende Typen kann man nicht mit Bitten beruhigen. Jegliche Gefühlsregung, auch Tränen, sind für sie ein rotes Tuch. Sie werden dadurch nur noch konkurrenzbetonter.
Wie geht man am Besten mit solchen Menschen um?
Um Hilfe fragen und zur Selbstständigkeit erziehen
Klammernden Typen kann man nur beikommen, indem man ihnen zeigt, wie sie Situationen alleine lösen können. Anstatt etwas für sie zu tun, zeigen Sie ihnen, wie sie es selbst machen können. Klammerer sind wie Kinder, die niemals gross geworden sind. Widersprechen Sie einem klammernden Typen, wenn er so tut, als könnten Sie etwas besser als er. Je stärker und selbständiger Sie sich verhalten, desto anhänglicher werden diese Typen. Bitten Sie diesen Menschen stattdessen um Hilfe, wenn Sie diese brauchen. Entweder ist er für Sie da oder er verschwindet, womit Sie bestimmt leben können.
Bei sich bleiben
Mit kontrollierenden Typen können Sie fertig werden, indem Sie sich nicht beeindrucken lassen. Kontrollierende Typen fühlen sich minderwertig. Sie überspielen ihre Unsicherheit damit, dass sie anderen Menschen das Gefühl geben, nicht gut genug zu sein. Zeigen Sie diesen Menschen, dass Sie so wie Sie sind, gut sind. Wenn Sie eine Arbeit gut gemacht haben, sagen Sie dies und fallen nicht auf die ständigen Umänderungswünsche des kontrollierenden Typen herein. Seien Sie stark und stehen zu sich. Ganz wichtig, lassen Sie sich nicht in einen Wettbewerb darüber hineinziehen, wer recht und wer unrecht hat. Einen kontrollierenden Typen bei seinem Lieblingsspiel besiegen zu wollen ist zwecklos.
Den anderen gewinnen lassen und sachlich argumentieren
Konkurrierende Typen sollte man gewinnen lassen, da sie erst dann großzügig sein können. Großzügigkeit verbessert ihr Image, welches für sie sehr wichtig ist. Wenn Sie mit dem Verhalten eines konkurrierenden Typen nicht einverstanden sind, zeigen Sie keinesfalls Emotionen oder bitten um Verständnis. Argumentieren Sie stattdessen sachlich. Fakten geben dem konkurrierenden Typen eine Rückzugsmöglichkeit, ohne sein Gesicht zu verlieren. Zum Beispiel: Anstatt zu sagen “Ich bin zu müde, um das zu machen. Es ist spät und du bist unfair.”, sagen Sie lieber “Ich brauche mehr Zeit, um mir das zu überlegen. Morgen früh werde ich schneller mit der Aufgabe fertig sein, weil ich mich dann besser konzentrieren kann.”
Abstand halten
Es gibt Zeiten in denen man mit schwierigen Menschen gar nicht umgehen sondern einfach Abstand zu ihnen halten sollte. Auch da gibt es Unterschiede.
Einfach reden lassen
Lassen Sie Menschen, die sich selbst zu wichtig nehmen, einfach reden. Lehnen Sie sich zurück und genießen den Vortrag. Größtenteils kann man das Gesagte sowieso ignorieren, da diese Wichtigtuer es schnell wieder vergessen. Wenn Sie sich zugetextet fühlen, sollten Sie das Weite suchen.
Weder zustimmen noch besänftigen oder contra geben
Menschen, die sich ständig beschweren, sind innerlich verbittert und wütend. Sie haben noch nicht erkannt, dass die Quelle ihres Zorns in ihnen selbst liegt. Lassen Sie die Beschwerden entweder über sich ergehen oder entfernen Sie sich. Stimmen Sie den Beschwerden nicht zu und versuchen auch nicht zu beschwichtigen. Diese Menschen können sich schier endlos lang in Zorn und Verbitterung aufreiben.
Missfallen kund tun und konkrete Hilfe anbieten
Opfertypen können zu passiv aggressivem Verhalten neigen. Wenn sie jemandem Unrecht tun, rechtfertigen sie dies damit, selbst verletzt worden zu sein. Wenn Opfer eine halbe Stunde zu spät zum Restaurant kommen, ist das, weil Ihnen etwas „Schlimmes“ widerfahren ist. Die Tatsache, dass der Wartende der Leidtragende ist, wird dabei von ihnen nicht gewürdigt. Die beste Taktik ist, auf den Menschen, der Sie hat warten lassen, wütend zu werden und dessen Opfergeschichte nicht als Ausrede durchgehen zu lassen. Wenn Sie es mit einem sich selbst bemitleidenden Opfer zu tun haben, das nicht aggressiv ist, ist es besser, praktische Hilfe anstatt Mitleid anzubieten. Wenn Ihnen jemand mitteilt, dass er wahrscheinlich seinen Job verliert, sind die Benachrichtigung über freie Stellen hilfreicher als ein Ausdruck von Mitgefühl.
Zuhören ohne zu urteilen
All diese schwierigen Typen möchten, dass man ihnen zuhört, ohne zu urteilen. Wenn Sie das können, ohne in deren Drama hineingezogen zu werden, und jemandem eine Zeit lang Ihr “Ohr” leihen, ist das auch sehr anständig von Ihnen. Ein guter Zuhörer zu sein bedeutet weder zu streiten, noch zu kritisieren, seine eigene Meinung darzulegen oder den anderen zu unterbrechen. Wenn die andere Person ehrlich an Ihnen interessiert ist – die meisten schwierigen Typen sind es leider nicht – werden sie Ihnen auch die Gelegenheit geben, etwas zu sagen.
Sich nicht ausnutzen lassen – Gut zuhören hat seine Grenze
Sobald Sie das Gefühl haben, dass Sie ausgenutzt werden, suchen Sie am Besten das Weite. Unterm Strich kommt es darauf an, zu wissen, welchen Problemen oder Leuten man sich stellen muss, welche man ertragen kann und wann es besser ist, das Weite zu suchen.
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