Deepak Chopra
Wir leben in zwei Welten. Eine Welt treibt wie ein Luxusdampfer auf See, träge und schwer von der Vergangenheit. Eine andere Welt begibt sich ins Unbekannte, wie ein Kind, das zum ersten Mal in den Wald geht.
Auf den Titelseiten der Zeitungen und in den Abendnachrichten nimmt die erste Welt den Löwenanteil ein. Eine neue Krise verschlimmert die Lage im Mittleren Osten oder Afrika. Eine Greueltat schockiert ein fernes Land. Ein Krieg ersetzt den anderen. Auch wenn sich die Ereignisse wiederholen, sind dies dennoch die Nachrichten der Massenmedien. Dass sich nichts geändert hat, täuscht jedoch. Jenseits der krisengetriebenen Schlagzeilen entsteht eine andere Welt.
Die erste Welt hat eine feste, scheinbar undurchdringbare Mauer. Doch dahinter fühlen sich die Menschen nicht mehr beschützt. Sie träumen von wirklichem inneren Wandel.
An den alljährlichen Maiparaden der Sowjetarmee am Roten Platz war auch nicht abzusehen, dass das kommunistische System kurz vor dem Zusammenbruch stand. Militärische Aufrüstung, Kriege, Umweltkatastrophen, Hochhausstädte, Pestizide, heimatlose Flüchtlinge, gewalttätige Tyrannen und pandemische Krankheiten sind die Früchte eines Bewusstseins, das festsitzt und nicht in der Lage ist, über seine selbstgemachten Probleme hinauszukommen. Aus der Sicht der ersten Welt sind diese Probleme so übermächtig, dass es zu deren Lösung bislang nur zu symbolischen Gesten gereicht hat oder man einfach wegschaut.
Erwin Laszlo und andere haben erkannt, dass alle Erfahrung im Bewusstsein stattfindet. Diese Erkenntnis bewahrt Laszlo davor, eine Form von Materialismus mit einer anderen zu ersetzen. Nur ein Bewusstseinswandel kann die Welt vor den drohenden Gefahren bewahren, die in diesem Bewusstsein verwurzelt sind. Laszlo verweist auf einen neuen Weg glücklich zu sein. Wenn jemand im Supermarkt schön verpackte, industriell verarbeitete Lebensmittel kauft, einen vollen Abfalleimer am Gehsteig hinterlässt und nachmittags Rosen im Garten mit Insektiziden bespritzt, scheint dies auf den ersten Blick gar nicht so zerstörerisch zu sein.
Dennoch ist Glück, das auf Abfall, Giften, dem Raubbau von Rohstoffen und endlosem Konsum beruht, nicht von Dauer. Riesige Kriegsausgaben dienen dazu, 90% der Bevölkerung auszugrenzen, damit die privilegierten 10 % eine Weltanschauung verbreiten können, die früher oder später das Ende ihres Lebens und das aller Menschen bedeutet.
Umweltverschmutzung, Überbevölkerung, dreckiges Wasser und ungesunde Nahrung, welche für einen Großteil der Weltbevölkerung in der alten, materialistischen Welt bereits Wirklichkeit geworden sind, machen Menschen krank und unglücklich. Wenn wir unser Glück in der Welt der Dinge suchen, erleben wir Langeweile, Stillstand und bittere Enttäuschung.
Ein Bewusstseinswandel kann uns auf neue Art glücklich machen. Schon der indische spirituelle Lehrer Krishnamurti sagte, dass mehr zu haben als ein einfaches Haus, gutes Essen, ein paar passende Sachen zum Anziehen und das fürs Leben notwendige, nicht glücklicher macht. Ganz im Gegenteil.
Deepak Chopra
Anmerkung des Übersetzers: In diesem von Joachim Schneider ins Deutsche übertragene Vorwort zu Dr. Erwin Laszlos Buch Worldshift 2012 unterstützt Deepak Chopra Dr. Laszlos Vision von einer gesünderen und glücklicheren Welt. Lazlo ist ein Systemtheoretiker, der bereits zweimal für den Nobel Preis vorgeschlagen wurde. Auch Michael Gorbachow hat für dieses Buch ein Vorwort geschrieben.)
Hier ein Einführungsvideo von Dr. Laszlo zu diesem Thema in Englischer Sprache
© Copyright 2010 Deepak Chopra. Aus dem Amerikanischen angepasst von Joachim Schneider.