Eindrücke zu Deepak Chopras gleichnamigem Vortrag in München am 30. April 2011 von Joachim Schneider
„Jeder Mensch ist ein lebender Beweis für ein Leben nach dem Tod.“ Deepak Chopra
Der Abend begann für die ca. 2000 Teilnehmer mit einer Überraschung. Nach den Klängen von Deva Premal und Miten stellte die Schauspielerin Maria Furtwängler Deepak Chopra vor. Furtwängler erzählte begeistert von Chopras Meditationspraktik, die er ihr vor kurzem in Los Angeles gezeigt hatte. Zu den Ehrengästen gehörte auch der Physiker Hans Peter Duerr, der bereits zuvor an einem von Chopras „Sages and Scientists“ Konferenzen teilgenommen hatte.
In seinem informativen, zweieinhalbstündigen Vortrag beleuchtete Chopra die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die neurobiologischen und quantenphysikalischen Zusammenhänge von Bewusstsein und Wirklichkeit. Am Beispiel einer Gerbera erklärte er, wie wir mithilfe des Gehirns aus einer farblosen Frequenz eine Blume mit Farbe und Gestalt formen.
Du wirst jeden Augenblick wiedergeboren
98% aller Moleküle in unserem Körper erneuern sich jedes Jahr. Das Skelett erneuert sich alle 3 Monate, die Leber all 6 Wochen. Ihr Körper von 2010 ist somit tot. Unser Gehirn, die Nervenbahnen, alle Zellen und sogar Gene lauschen ständig und reagieren auf Gedanken, Handlungen, Gefühle und das soziale Umfeld. Der Körper ist keine in sich geschlossene Maschine, die irgendwann den Geist aufgibt, sondern ein Fluss an Energie und Informationen, der mit allem verwoben ist und dessen Lauf sich aufgrund der jeweiligen Denk- und Verhaltensweisen ständig ohne weiteres verändern lässt. Körperliche Ertüchtigung, gesunder Schlaf, harmonische Beziehungen und Meditation können Gene positiv beeinflussen und mit chancenorientiertem Denken, die in einer Glücksformel beschriebenen Glückserwartung verändern.
Das wahre „Ich“ ist in der Lücke zwischen den Ereignissen
Das Bewusstsein, „das, was Erfahrungen macht“, und was herkömmlich als „Ich“ bezeichnet wird, ist der Schlüssel für Wandel und Veränderung. Bisher hat kein Experiment den Ort im Kopf oder im Körper gefunden, wo dieses „Ich“ ist. Für Chopra ist das wahre „Ich“ in der Lücke, in der Unterbrechung zwischen den Gedanken und Ereignissen, in denen wir grenzenlose Möglichkeiten und Absichten, Ungewissheit und Kreativität finden. Die Lücke zwischen meinen und Ihren Gedanken ist dieselbe, weshalb wir alle eins sind. Jeder Mensch hat in diesem Augenblick Atome in seinem Körper von Jesus oder Buddha oder einem Taxifahrer in Kalkutta. Eine Banane hat 65% der DNA eines Menschen, eine Maus 84%, ein Affe 98%. Der Anteil der DNA eines Menschen, die seine Individualität ausmacht ist daher gering. Neue Studien zeigen darüberhinaus, dass unser Glücksgefühl davon beeinflusst wird, wie glücklich und gesund unsere Freunde und Bekannte sind. Das „Ich“ ist im Feld der grenzenlosen Möglichkeiten. Es ist außerhalb des Körpers und außerhalb der von mir geschaffenen Welt . „Ich“ bin daher nicht im Körper . Der Körper ist in mir. „Ich“ bin auch nicht in der Welt. Die Welt ist in mir.
Nicht kämpfen oder flüchten
Die Geschichte der Menschheit ist bislang vom Reptilhirn mit seinen ungezügelten Urinstinkten geprägt. Wenn Sie einem Reptil zu nahe kommen, wird es sie entweder angreifen oder flüchten. Kampf und Flucht waren einst für das Überleben wichtig. Wenn wir im heutigen Alltag allerdings wie ein Reptil reagieren, führt dies zu Stress, den damit verbundenen Zivilisationskrankheiten und Gewalt. Das Reptilhirn können wir mit SODA, einer Abkürzung für Stop, Observe (beobachte) und Detach (lasse los) from Automaticity (von automatischen Prozessen in Deinem Leben) zur Ruhe bringen. Anstatt zu kämpfen oder zu flüchten, gilt es innezuhalten, die sich anbahnende Reptilreaktion zu beobachten und sie loszulassen. Das Beobachten eines Vorgangs kann dessen Entwicklung einfrieren, seine zeitliche Veränderung verzögern und seinen Zerfall verhindern, was als Quanten-Zenoeffekt bezeichnet wird.
Schon Krishnamurti sagte, die höchste Form von Intelligenz, ist, sich zu beobachten, ohne zu werten. Wenn wir dem zuhören, der jetzt gerade zuhört, finden wir eine Präsenz, welche das einzig Wirkliche ist. Das einzig Wirkliche ist das, was sich nicht ändert.
Am glücklichsten sind wir, wenn wir einen anderen Menschen glücklich machen.
Mühelose Spontanität, Absichtslosigkeit, ein konfliktfreies Bewusstsein, das über die Trennung von „ich“ und „du“ hinausgeht, Dankbarkeit, Güte, Mitgefühl, Gnade und Ausgeglichenheit beleben die Seele und führen zur Erleuchtung. Siehe dazu Deepak Chopras Meditation für Japan zum Wecken dieser Eigenschaften.
Einfach sein verführt
Trotz der von Vielen gelobten Übersetzung ins Deutsche schien so mancher Besucher von der Fülle an Informationen überwältigt. Die Wochenseminare von Deepak Chopra, die ich besucht habe, wie zum Beispiel „Seduction of Spirit“ sind eine wunderbare Zeit der Begegnung, Poesie und Meditation mit Ayurvedischen Speisen, und einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm. Dass es beim Vortrag in München hinter den Kulissen zu einem medizinischen Notfall kam, trug sicher dazu bei, dass Chopra seinVortragstempo noch beschleunigte.
Vielen Dank dem Organisator Christian Möritz ,seiner Familie und Helfern, dafür, dass Sie mit dem Besuch Deepak Chopras einen von vielen Menschen seit langem gehegten Traum wahrgemacht haben.
Über den Autor:
Dr. Joachim Schneider ist promovierter Sozialpsychologe und ein seit 2003 von Deepak Chopra zertifizierter Meditationslehrer. Er veröffentlicht eine Kurzversion des monatlich erscheinenden Newsletters des Chopracenters in Amerika in deutscher Sprache.
https://www.wasmachtdichlebendig.eu
Vielen Dank Robert Brixius, Brigitte Suerkemper und Carla für Ihre Hilfe bei diesem Artikel. Vielen Dank Özlem Karakoc für Ihre Fotos.