Erfolg ist sanft und mühelos

Die landläufige Meinung ist, dass Erfolg nur durch Anstrengung und harte Arbeit zu erreichen ist.  Das Dilemma mit  mühevoll und hart errungenem  Erfolg ist, dass Gesundheit und Beziehungen oft darunter leiden,  und wir den Erfolg deshalb gar nicht  richtig genießen können.

Erzwungene Ergebnisse haben keinen lang anhaltenden Wert.  Wer, um etwas zu erreichen,  etwas tut, was ihm  gegen den Strich geht, wer sich  verstellt, anderen was vormacht oder sie unter Druck setzt, weiß, wie kurzlebig oder wie ungenießbar so ein Erfolg sein kann.

Vielleicht haben Sie auch schon  mit viel Mühe ein Ziel erreicht  und das bekommen was Sie  wollten. Aber zu welchem Preis? War Ihnen auf dem Weg zum Ziel oder danach schlecht?   Und wie gut war das Produkt  wirklich?  Die Qualität erzwungener, mühevoller Arbeit ist meist niedrig und kurzlebig.

Alles, was zwanghaft  oder nur aus Pflichtgefühl zusammengehalten wird, fällt eines Tages auseinander. Alles, was wir auf Kosten anderer oder auf Kosten unserer Gesundheit erreichen,  wird uns früher oder später  heimsuchen.

Wenn es darüber hinaus ein „Erfolg“ war, den wir selber eigentlich gar nicht wollten,  sondern wir  nur etwas gemacht haben, um gesellschaftliche Erwartungen zu erfüllen,  haben wir  auch noch wertvolle Lebensenergie verschwendet, und sind von unserem wahren Weg abgekommen.

Was macht dich lebendig?

Wahrer Erfolg  ist mühelos. Ob im Sport, in der Musik , in der Wissenschaften, die wirklich großen Leistungen entspringen der Leichtigkeit. Was heißt es, mühelos zu handeln? Mühelosigkeit heißt nicht unbedingt nichts tun, wobei es das auch heißen kann. Mühelos ist alles, was uns jetzt Energie gibt. Mühevoll dagegen ist alles, was uns Energie nimmt.

Sobald wir merken, dass wir Energie verlieren, ist es an der Zeit, eine Energie gewinnende Veränderung einzuleiten.  Es kann beispielsweise sein, dass die erste Viertelstunde auf einem Sofa zu liegen und nichts zu tun, ein Energie gewinnendes Erlebnis ist.  Sobald ich allerdings merke, dass ich durch das Hinliegen Energie verliere, ist es Zeit etwas anderes zu tun.

Was heißt es „sanft“ zu handeln?

Sobald ich merke, dass ich Energie verliere, ist es an der Zeit eine Veränderung herbeizuführen.  Nur wie? Ich kann dies entweder „hart“ oder „sanft“  tun? „Hart“ heißt ohne Rücksicht auf meinen Körper oder auf andere. „Sanft“ heißt im Einklang mit dem  Körper, und zum Vorteil aller Beteiligten (Win/Win) . Wenn ich die Veränderung  hart oder unsanft einleite, schade ich dadurch entweder dem Körper oder meinen Beziehungen, auch wenn ich persönlich kurzfristig an Energie gewinnen mag.

Wenn wir der Energie mühelos folgen oder sie mühevoll blockieren,  und dies auf sanfte (WIN/Win) oder unsanfte (Win/lose) Weise tun, ergeben sich die folgenden Handlungsansätze:

Sanft und mühevoll

Wenn wir zum Beispiel nett  “Ja” sagen, allerdings lieber “Nein” sagen würden, dann handeln wir sanft und mühevoll. Dies ist sehr anstrengend.

Hart und mühelos

Wenn wir unwirsch “Nein” sagen, und auch “Nein” meinen, handeln wir hart und mühelos. Wenn wir das  tun, was wir wirklich möchten, ohne auf andere oder den Körper Rücksicht zu nehmen, gewinnen wir zwar kurzfristig Energie, aber die Beziehungen oder der Körper  leidet darunter.

“Hart und mühelos” ist oft eine Lernstufe auf dem Weg von “sanft und mühevoll” zu “sanft und mühelos.”

Hart und Mühevoll

Wenn wir unwirsch und widerwillig „Ja“ zu etwas sagen, obwohl wir lieber „Nein“ sagen würden, setzen wir uns und unsere Umwelt  dieser Negativität aus.  So  zu handeln ist für  alle Beteiligten sehr anstrengend und verschwendet Zeit und Energie.

Sanft und Mühelos

Wir tun das, was wir möchten, im Einklang mit dem Körper und mit den Bedürfnissen anderer.  Wir sagen nett „Nein“, wenn wir „Nein“ meinen.

Wie kann ich wachsen, wenn ich es mir immer nur „bequem“ mache?

Müheloses Handeln heißt nicht unbedingt es sich bequem zu machen, gerade wenn ich dabei Energie verliere.  Müheloses handeln macht  gesund, und führt uns in  den Fluss unserer Bestimmung. Wenn wir das tun, was uns lebendig macht, begeben wir uns auf den Pfad der Erfüllung. Das zu tun was ich nicht möchte, kann sehr „bequem“  sein, in Wirklichkeit ist es allerdings sehr  mühevoll, seine eigenen Wünsche zu unterdrücken.

Warum kann es so „mühevoll“ sein, das zu tun was ich wirklich möchte?

Wenn ich das tue, was ich wirklich will, gewinne ich an Energie.  Vielleicht habe ich jedoch Angst, das zu tun, was ich wirklich will, weil ich mich vor der Niederlage, dem Versagen oder der Veränderung, die dies für mein Leben bedeuten könnte, fürchte.  Auch ist es für viele Menschen stressig  aus der Herde herauszukommen. Der Narr würde sagen, „Tu nur das, wovor Du Angst hast. Das nennt man auch leben. Das zu tun, wovor Du Angst hast, heißt ehrlich sein. Sobald du bereit bist, zu verlieren ist alles möglich.“

Wenn ich das tue, was ich wirklich will,  kostet mich dies womöglich eine mentale Überwindung und scheint deshalb nicht mühelos zu sein.  Diese Mühe kommt vom Kampf mit dem inneren Saboteur, der auf Teufel komm raus den Status Quo bewahren will.  Etwas nicht zu tun, was ich wirklich will, führt allerdings zu einem lähmenden Energiestau. Der Mensch wird zum Schatten seiner selbst. Körperliche Symptome wie Müdigkeit, Stress und Kopfweh stellen sich ein und unterdrückte Wünsche führen zur Depression.  Wenn ich mir des Saboteurs bewusst bin, ihn sanft und mühelos beobachte und dennoch die Ungewissheit umarme,  und das mache, was ich wirklich möchte, gewinne ich viel  Energie  und stärke mein Selbstbewusstsein. Wie kannst Du ganz sanft und mühelos das tun, was du wirklich möchtest?

Herzliche Grüße

Joachim Schneider

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