Geld oder Leben

Joachim Schneider

In „Die Seele des Geldes“ erinnert uns Lynn Twist daran, dass  der Mensch Geld erfunden hat, um den Austausch von Gütern und Dienstleistungen zu erleichtern. Ursprünglich als Mittel zum Zweck gedacht, beherrscht Geld mittlerweile das Denken und Leben vieler Menschen. Wir glauben, wir haben nicht genug und möchten mehr, oder wir haben Angst, unser Geld zu verlieren.  Alles wird zur Geldfrage. Menschen verbringen ihren ganzen Tag damit, etwas zu tun, was sie nicht möchten, um Geld zu verdienen. Damit kaufen Sie dann Dinge, die sie nicht brauchen, um Menschen zu beeindrucken, die sie nicht mögen.

Wir bewerten andere danach, ob sie Geld haben oder nicht. Partnerschaftsentscheidungen hängen bewusst oder unterschwellig aufgrund des bevorzugten Lebensstils davon ab, wie viel Geld der Andere hat.  Manche Menschen sind bereit, für Geld alles zu tun.  Sie lügen, sie ziehen sich aus, oder bringen gar andere oder sich selber des Geldes wegen um.

Wie konnte es jemals so weit kommen, dass sich jemand vom Balkon stürzt, weil Aktienwerte gefallen sind?

Geld ist viel mehr geworden als ein Zahlungsmittel. Für viele ist Geld und das, was man sich damit kaufen kann, ein Zeichen von Erfolg und hat direkten Einfluss auf das Selbstbewusstsein. Ohne Geld keine Freiheit, kein Spaß, keine Sicherheit, keine Liebe. Stimmt das wirklich?  Nur, wenn Sie das glauben, ist es so.

In ihrem Buch „Your Money or your Life“ raten Joe Dominguez und Vicky Robin, dass wir unsere wertvolle Zeit, Energie und das Geld  für die Anliegen hernehmen, die  uns wirklich wichtig sind. Wofür geben Sie Geld aus? Womit verbringen Sie Ihre wertvolle Zeit und Lebensenergie? Verkörpern diese Ausgaben und Aktivitäten Ihre wahren Werte?

Unabhängig von Ihrem Einkommen ist niemand besser als Sie. Niemand ist schlechter als Sie. Sie sind vollkommen liebenswert.

Wahre Sicherheit finden wir nicht auf dem Bankkonto.  Wahre Sicherheit kommt von innen und ist nicht mit Geld zu kaufen. Wenn wir uns mit unserem Besitz oder Geld identifizieren, leiden wir, wenn wir dieses Geld oder den Besitz verlieren.

Meditation ist hilfreich, um sich von dem oft überwältigenden Einfluss, den Geld in unserer Gesellschaft hat, zu lösen.

Was ist die Kraft des Vertrauens? Angst ist ein schlechter Ratgeber. In diesem Augenblick haben wir die Chance, mutig und großzügig zu sein – auch ohne Geld.

Herzliche Grüße,

Joachim Schneider