Weisheit für die Winterzeit

Tanz mit mir Deepak Chopra, Dezember 2014

Der Winter ist zwar die kälteste Jahreszeit, eignet sich jedoch besonders für Erholung, stille Lebensbetrachtung und Friede. Der Fluss des Lebens verlangsamt sich in dieser Jahreszeit und geht nach innen. Sich diesem Rhythmus zu widersetzen ist anstrengend.  Schon Henry David Thoreau empfahl, sich den Einflüssen der Jahreszeit anzupassen und das Obst und Gemüse der Saison zu essen.

Im Winter soll man warme und herzhafte Speisen zu sich nehmen, da die Kälte den Körper für Vata Störungen wie Erkältungen oder Grippe anfällig macht. Ausgeglichenheit ist der Schlüssel, um den Rhythmus der Jahreszeit anzunehmen. Die Quelle für ein ausgeglichenes Leben ist die tägliche Meditation.

Ob wir uns auf den Winter eingestimmt haben, merken wir daran, ob die Kälte erfrischend ist, wir ausruhen und etwas länger schlafen können, der Körper sich warm und wohlgenährt anfühlt und die Wahrnehmung geschärft ist.

Die Feiertage sind aus gutem Grund im Winter, denn Winter hat was mit der Festigung unserer inneren Werte und Stärken zu tun. Während die anderen Jahreszeiten uns in die Welt hinausschicken, sind festliche Mahlzeiten an den Feiertagen und Familientreffen eine Zeit für ein Miteinander.

Stille ist produktiv

Stille kann unser Leben konkret verbessern und den „Winter-Blues“ vertreiben. Fühlst Du dich schwer oder träge? Bist Du depressiv? Fällt es Dir schwer, Dich zu motivieren? Sind für Dich die Feiertage eine Zeit der Einsamkeit oder Familienkonflikte? Sind die vielen Leute für Dich stressig?  Machen Dir Wetterumbrüche zu schaffen?

All dies kann einen Menschen im Winter niedergeschlagen machen, wobei die verschiedenen Themen individuell behandelt gehören.  Anstatt auf der Problemebene festzusitzen, gilt es, Lösungen an die Oberfläche zu bringen.

Wie Dein Gehirn auf negative Botschaften reagiert

Wenn Dich etwas bedrückt, achte auf die Botschaften, die Du dem Gehirn sendest. Das Gehirn hat Verbindungen, Nervenstränge und Handlungsmuster für jede Gewohnheit. Untersuchungen über Abläufe im Gehirn und die Art und Weise, wie sich Gene ausdrücken, zeigen, dass Depressionen bei jedem Menschen anders sind. Indem wir die Botschaften ändern, die wir dem Gehirn senden, können wir andere Erfahrungen machen und alte Gewohnheiten verwandeln.

Dein Gehirn ändert sich mit jedem Erlebnis

Einkaufstrubel,  eine Erkältung im Anflug, überfüllte Läden, eisig glatte Straßen, keine Parkplätze, sind alles Erlebnisse, die im Gehirn entweder als positiv oder zumeist negativ wahrgenommen werden.

Wenn Du Dich an negative Eindrücke gewöhnt hast und Du Dir diese immer wieder zu Gemüte führst, verstärkst Du sie dadurch und Dein Gehirn passt sich ihnen an. Du reagierst dann auf den Winter genau so wie letztes Jahr.  Dein Gehirn und nicht Du bestimmt dann jeden Augenblick Deines Lebens.

Wie man dem Gehirn belebende Botschaften senden kann

Um Deine Einstellung zum Winter zu ändern, schreibe 3 Eigenschaften auf, die Du mit dieser Jahreszeit in Verbindung bringst. Fühlst Du Dich „schwerfällig“, „träge“, „traurig“, „schwermütig“, „niedergeschlagen“, „kalt“ oder „müde“?  Eigenschaften eignen sich besser für einen Sinneswandel als konkrete Begebenheiten wie, dass Du genug von Deinen Verwandten an Weihnachten hast oder Weihnachtseinkäufe nicht ausstehen kannst. Was ist die grundlegende Botschaft, die Du dem Gehirn sendest?

Wenn  Du Dich im Winter „träge“ fühlst,  schreibe alles auf, was Dich träge macht. Vielleicht sieht die Liste ja so aus:

  • sitze hier drinnen fest und komme nicht  an die frische Luft
  • sitze nur herum
  • esse zuviel
  • Langeweile
  • Fernsehen und im Internet surfen helfen nicht
  • Die Kälte verlangsamt alles
  • Die Leute um mich herum wirken träge
  • Es ist trostlos da draußen und gar nicht einladend
  • sehe jeden Tag die selben Leute

Je häufiger Du solche Aussagen an Dein Gehirn schickst, desto stärker werden diese.  Je mehr Du Dir sagst, dass Dir langweilig ist, desto langweiliger ist Dir. Je mehr Du Dich darüber beschwerst, dass Du im Haus festsitzt, desto einengender fühlt es sich an.

All dies ist Ansichtsache. Viele Menschen sind froh, das Haus nicht verlassen zu müssen und mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können.

Nach der Meditation, wenn Du Dich ruhiger und ausgeglichener fühlst, schau Dir Deine Liste an Klagen nochmals an. Schreibe auf, in wieweit sich Deine Sichtweise geändert hat, um dadurch dem Gehirn belebendere Botschaften zu senden. Lass Dich nicht von Deinen alten Gewohnheiten beherrschen. Wenn negative Gedanken aufkommen, atme tief, bis Du wieder in Deiner Mitte bist. Das Bewusstsein ist mächtiger als das Gehirn. Dein Gehirn kann keine neuen Eindrücke schaffen, nur Dein Geist, in dem Du z. B.  folgendes tust:

  • Gehe jeden Tag, wenn die Sonne scheint, 10 Minuten spazieren.
  • Wenn es bewölkt ist, geh an einen Ort, der Dich aufheitert, einen Park oder Baumgarten mit prächtigen Bäumen.
  • Verbringe regelmäßig Zeit mit den bestgelaunten Menschen, die Du kennst.
  • Mach zum Spaß Freizeitsport im Gemeindezentrum
  • Sei für einen jungen Menschen ein Mentor
  • Plane einen Traumurlaub mit allen Details, schönen Fotos und Texten aus Zeitschriften.
  • Wenn Du Zeit alleine verbringst, mach etwas inspirierendes daraus. Lies spirituelle Bücher oder Gedichte.
  • Schreib unterhaltsame Briefe.

Wie kannst Du dem Gehirn Botschaften senden, die der einengenden Denkweise, die Dich gefangenhält,  widersprechen?

Meditation ist produktiv

Meditation ist ein Schlüssel, um in sich zu gehen, aber auch um hinaus in die Welt zu kommen. Sie  führt uns zur Quelle der Kreativität, Glückseligkeit und Intelligenz und kann dadurch unser Leben konkret verbessern.  Anstatt uns auf diese Dinge, während der Meditation zu konzentrieren, können wir sie uns sachte bewusst machen, und das Bewusstsein bitten, sie anzunehmen.

Der Winter ist die beste Zeit des Jahres, um zu lernen, wie produktiv innere Ruhe sein kann. Die Natur geht nach innen. Folge ihrem Rhythmus, nicht passiv, sondern, um Deine Lebenserfahrung zu vertiefen.

 

Übertragen aus dem Amerikanischen Original von Joachim Schneider