Das Sanskrit Mantra OM ist der „Klang aller Klänge“, die Urschwingung, die die Energie des Universums in Bewegung bringt, laut Deepak Chopra. Die bedeutendsten vedischen Heilmantren, das Gayatri für die Seele (hier 2 Versionen) und das Mahamritundschaayah für körperliches Wohlbefinden und viele andere Mantren beginnen alle mit OM, sowie die Mantren von Deepak Chopras 21 Tage- und Urklangmeditation.
Mantren, die nicht mit OM beginnen
Eine Reihe an bedeutenden Mantren beginnen jedoch nicht mit OM. Zum Beispiel
HARE KRISHNA die „Freude des Allanziehenden“, die „Energie des Schwarzen“,
HARI OM, „sei voller Liebe“, „Löse alles auf, was Dich daran hindert, diesen Augenblick zu genießen, AHAM „Ich bin“, AHAMBRAMASME „Ich bin das Universum“, HAMSA der „Seelenvogel“, SOHAM „Auch das bin ich“, SVAHA „Du bist gesegnet“, SOHAM ASMI „Ich bin er“, TAT TVAM ASI „Du bist das“ oder SAT „unveränderbar“.
Warum beginnt ein Mantra mit OM?
Deepak Chopra sagt über das Urklangmantra dass es mit OM vollständig ist. Auch David Frawley, der Cheftrainer am Chopra Center (2012) sagt über planetarische Mantren, wie das Urklangmantra, dass sie mit OM beginnen sollten. OM energetisiert die darauffolgenden Laute und schützt den Meditierenden ggf. vor diesen (Rath, 2007). Ein Mantra, das Ihnen unangenehm ist, sollten Sie dennoch absetzen, weil Sie ansonsten die Meditation mit etwas Negativem verknüpfen.
Ausprache: O oder Ɔ?
Im Sanskrit gibt es nur ein langes „O“ wie in „oder“, weshalb das „O“ in OM im Sanskrit auch so ausgesprochen wird. „Ɔ“ wie in „Ort“ gibt es im Sanskrit nicht, weshalb in Indien auch niemand ƆM oder ƆMM sagt. Das weiche „O“ beruhigt, das im Rachen schwingende „Ɔ“ regt an. OM ist daher beruhigender als ƆM, welches anregender ist. Lesen Sie hierzu „Mantra und ayurvedisches Temperament“.
Ṁ oder M?
In den Mantrenbüchern von Schmieke (2007) und Frawley (2012) werden Bijas, sogenannte „Samenklänge“ wie OM mit einem „Ṁ“ mit Oberpunkt geschrieben, von anderen Autoren zuweilen auch „Ṃ“ mit Unterpunkt. Das mit anfänglich offenem Mund gesummte „Ṁ“ schwingt im Rachen und im Kopf und regt an. Ṁ ähnelt dem “N” im Französischen “bon“ und dem Rachen-„NG“ im Englischen “wrong”.
Das einzelne, weiche „M“ wie beispielsweise in „Namah“ beruhigt hingegen. „M“ ist die „Mutter“, die „Alles Ertragende“, laut Rath (2007).
Aussprache in der Urklangmeditation
Mantrenexperten betonen wie wichtig es ist, ein Mantra richtig auszusprechen (Frawley, 2012, Schmieke, 2007, Hirschi, 2007, Ashley-Farrand, 1999). Dies kann Meditierer und Rezitierer in ihrem Bemühen ein Mantra korrekt zu sagen jedoch frustrieren und verunsichern. In der stillen Urklangmeditation nach Deepak Chopra muss die Aussprache nicht genau sein. Wir überlassen es dem Urklang wie er ausgesprochen werden will. Deepak Chopra verweist auf Rumi, der einst sagte „jenseits von richtig und falsch ist eine Wiese, auf der ich dich kennen lernen möchte.“
Alternativen zu OM
Die Laute eines Mantras sollten Freude bereiten. Dazu können auch das Temperament eines Lauts (Frawley, 2012), der Vorname eines Menschen und sein Horoskop (Siehe Rath, 2007) ein Wegweiser dafür sein, welche Mantren und Anfangslaute zu einem Menschen passen (Siehe „ein passendes Mantra finden“. Die bekanntesten Alternativen zu OM sind AUM, AIM, AḢ, AM, HAM, IM, īM, HRĪM, SO oder ŚRĪM. AUM heilt wie „Autsch“, AIM, wie in „eins“, drückt sich aus. AḢAM, mit dem „a“ ausgesprochen wie in „stell“, heißt „ich bin“. IM, wie in „immer“ fokussiert, īM wie in „Vision“ energetisiert. HAM („həmm“) lässt los und HRĪM (hriim) achtet sich selbst. S0 HAM („So bin ich“) atmet ein und aus. ŚRĪM („schriim“) öffnet. Abgesehen von HAM erfordern diese Laute mehr Mundanspannung als OM und sind daher vom Temperament her anregender. OM ohne Unter- oder Oberpunkt beruhigt am Meisten. Wen wundert es daher, dass so viele Mantren mit OM beginnen.
Literaturverzeichnis
David Frawley. Mantra Yoga and Primal Sound. 2012.
David Frawley, 2000. “Ayurvedic Healing”. Lotus Press.
David Frawley. Ayurvedic Astrology -. Self-healing through the stars“
Gertrud Hirschi. Mantra-Praxis. 2007
Thomas Ashley-Farrand. Heilende Mantras. 1999
Sanjay Rath. Vedic Remedies in Astrology. 2000
Marcus Schmieke und Sacinandana Swami. Mantras – Das große Praxisbuch. 2007