Ausgeglichen sein heißt jetzt offen sein

Ausgeglichenheit ist der Schlüsse für Glück und Erfüllung.
Wir sind dann ausgeglichen, wenn das Lebensrad aus Beziehung,  Beruf,  Gemeinschaft und Spaß rundläuft.

Wenn das Lebensrad  zu wenig Luft oder gar einen Platten hat,  kommen wir nicht so recht vorwärts, auch wenn wir uns abstrampeln. Hektik, oder Langeweile, ein einseitiger Lebensstil, und das Gefühl von Umständen getrieben und fremdbestimmt zu sein, sind Zeichen von Unausgeglichenheit.  Sprachlich drückt sich das dann dadurch aus, dass wir ständig sagen  „Ich brauche“  oder „ich muß“.

Auch wenn der Weg noch so schwer und ungemütlich ist, und wir uns überwältigt fühlen,  sagen wir uns „So ist es nun einmal“, und sehen unseren derzeitigen Ansatz als „unumgänglich“  an.

Wenn Umstände diesen „einzig möglichen Weg“ zum Ziel gefährden, bekommen wir es mit der Angst zu tun, weil ein Abweichen davon unser jetziges Leben in Frage stellen würde. Die Angst vor Veränderung kann uns darüberhinaus lähmen, lebensfrohere Alternativen zu finden.

Wie können wir einen Weg aus dieser Wahllosigkeit finden?

Ausgeglichen sein erfordert ein sich ständiges bewusst werden.   Deshalb ist es hilfreich sich zu fragen: „Fühle ich mich jetzt wohl?“ oder „Was kann ich jetzt tun, um mich wohler zu fühlen?“  Wie kann ich hell brennen ohne auszubrennen?    Welche Entscheidung kann ich jetzt treffen, die mich jetzt belebt? Hilfreiche Techniken, die zur Bewusstwerdung und Bewusstseinserweiterung beitragen sind zum Beispiel Meditation und Coachinggespräche. Wenn ich keine Zeit zu meditieren habe, dann ist es höchste Zeit zu meditieren.

Ausgeglichenheit sieht für jeden Menschen anders aus. Wer „schnell“ lebt, kann womöglich durch bewusstes Verlangsamen sein Leben ausgleichen. Umgekehrt, wer zur Trägheit neigt, kann mit mehr Tempo, seinem Leben neuen Schwung geben. Die Kenntnis des Ayurvedischen Körpertyps ist hier hilfreich.

Es folgen 7 Schritte, um ausgeglichener zu werden.

1. Schritt: Die Gefangenschaft erkennen

Das allererste ist, zu erkennen, dass wir uns auf einen Blickwinkel begrenzt haben. Um uns dieser Gefangenschaft bewusster zu werden, können wir uns fragen: Was bestimmt meinen Blickwinkel?

In wiefern bin ich an diesen Blickwinkel gekettet? In wie weit wirkt sich das auf mich aus?“

2. Schritt: Alternativen erkennen

Ein anderer Blickwinkel ist ein Geschenk, eine neue Möglichkeit, und eine Chance auf Veränderung.  Der andere Blickwinkel ist nicht die „richtige“ Perspektive, sondern einfach eine andere Anschauungsweise, die uns die Möglichkeit gibt, die bisherige Perspektive auf den Prüfstand zu stellen und nicht mehr ihr Opfer zu sein.

Fragen:

Wie kann ich mich dazu einladen,  mein Leben oder bestimmte Umstände in meinem Leben  aus einer anderen Sichtweise zu sehen? Was bestimmt meine derzeitige Perspektive?

Was bestimmt, was für Alternativen ich habe? Ist es Gewohnheit, sind es einschränkende Selbstgespräche, oder Routine?

Je „verrückter“ die Alternativen, desto spielerischer können wir die „Mauer“ des „Ich kann nicht“ durchbrechen und die Grenze des Möglichen ausweiten , und Ideen erschließen,  die vorher außerhalb der Mauer waren.

3. Schritt: In die verschiedenen Perspektiven hineingehen

Der Schlüssel zu mehr Wahlfreiheit ist, sich die Welt durch die Linse der jeweiligen Perspektive genauer anzusehen. Wenn wir in einen bestimmten Blickwinkel hineingehen, erweitert das unsere Vorstellungen davon, was möglich ist, und wir lernen, wie wir anders leben können.  Zu diesem Zeitpunkt sind die Wahlmöglichkeiten selber nicht so wichtig, wie das, was wir beim Berücksichtigen der verschiedenen Alternativen lernen.  Wir erkennen dadurch wie  die Welt aussehen würde, wenn wir sie durch das eine oder andere Prisma erleben. Wenn wir einfach für kurze Zeit eine andere Perspektive leben, sie ausprobieren und uns umschauen, gewinnen wir neue Erkenntnisse, die uns befreien können.

4.Schritt: Eine andere Perspektive auswählen

Nachdem wir mehrere Perspektiven ausprobiert haben,  ist es wichtig eine davon als  neuen Weg zum Handeln zu wählen.  Sich  für einen Weg zu entscheiden schließt nicht die Möglichkeit aus, es sich später anders zu überlegen, und sich doch für eine andere Perspektive zu entschließen. Indem wir eine neue Perspektive wählen, unternehmen wir die ersten Schritte aus der Gefangenschaft. Auch wenn wir uns bald danach gegen diese Perspektive entscheiden sollten, haben wir uns doch zumindest in Richtung Ausgeglichenheit bewegt.  Eine andere Perspektive für eine gewisse Zeit ausprobiert zu haben ist ein großer, anerkennenswerter Schritt.

5. Schritt: Einen Plan machen

Wenn wir uns für eine andere Perspektive entschieden haben, ist ein konkreter Plan erforderlich, damit die neue Perspektive Form annehmen kann. Der Plan führt uns aus der Sackgasse in die Welt hinaus. Wir fragen uns „Was für Ressourcen sind notwendig?  Was wird es kosten? Wie lange dauert es? Wie werden wichtige Beziehungen davon betroffen?

6. Schritt: Zu diesem Plan stehen

Wie können wir den Plan verinnerlichen? Wie können wir sicher stellen, dass wir  wirklich zu diesem Plan stehen? Fragen dazu:

Auf einer Skala von 1 bis 10, wie wahrscheinlich ist es, dass ich diesen Plan so wie er jetzt ist ,umsetzen werde?

Will ich dieses Ziel wirklich?

Was würde mir diese Veränderung bedeuten?

Was ist der Preis der jetzigen Situation?

Wenn ich jetzt nichts tue, wie sieht das in 5 Jahren aus?

Wenn ich jetzt was tue, wie sieht das in 5 Jahren aus?

Was bin ich bereit zu tun, um diesen Plan zu verwirklichen?

Bin ich bereit alles zu tun, um diesen Plan umzusetzen?

Bin ich bereit, mich ein für alle Mal, unumstößlich für diesen Weg zu entscheiden?

7. Schritt. Handeln

Handeln müßte zu diesem Zeitpunkt eine Erleichterung sein. Schwer war es die Welt mit neuen Augen zu sehen.  Jetzt bewegen wir uns in Richtung Ausgeglichenheit. Wir werden viel bei der Umsetzung diese Plans lernen, gerade von Rückschlägen.  Der kreative Prozess genau wie jede Baustelle oder das Erstellen eines Kunstwerks sieht zunächst unordentlich aus.  Veränderung heißt handeln und daraus zu lernen. Zusammen mit einem Coach ist so eine Veränderung zu bewerkstelligen, viel leichter.

© Copyright 2007  Dr. Joachim Schneider