David Simon, Medizinischer Direktor, Chopra Center
Originalartikel in Englischer Sprache
Das Zeitempfinden ist Teil menschlichen Bewusstseins. Andere Lebewesen denken wahrscheinlich nicht über die vergangenen oder nächsten Wochen, Monate und Jahre nach.
Da unser Geist sich zuerst etwas vorstellt, dass er dann in der Zukunft wahr machen möchte, schweifen wir vom jetzigen Augenblick ab. Das ist die Natur des menschlichen Geistes und obwohl wir im Jetzt bleiben wollen, sind wir doch alle zukunftsorientiert. Diese Geisteshaltung führt dazu, dass wir Freude empfinden, wenn die Dinge so laufen, wie wir uns das gewünscht haben und traurig sind, wenn dem nicht so ist. So lange wir leben, werden wir Wünsche und Verlangen spüren. Umso mehr wir unsere Erwartungen erfüllen können, desto glücklicher sind wir.
Im 2. Kapitel der Bhagavad Gita erleuchtet Krishna Arjuna in der Kunst wirkungsvollen Handelns, in dem er ihm sagt:
„Du hast nur über deine Taten Kontrolle, jedoch nie über deren Früchte.
Lebe deshalb nicht für die Früchte deiner Taten, aber auch nicht tatenlos.“
Dies heißt nicht, dass wir handeln sollen, ohne die Folgen zu bedenken oder gar nicht mehr handeln sollen, was sowieso nicht möglich ist. Die Aussicht auf die Frucht motiviert uns ja erst zu handeln. Wenn wir die Aufmerksamkeit und Energie auf die Handlung lenken, können wir am ehesten das beabsichtigte Ergebnis erzielen.
Beachten Sie daher die folgenden vier Schritte:
- Werden Sie sich darüber klar, was Sie verwirklichen möchten
- Stellen Sie sich vor, wie sich das anfühlt, wenn Sie das erreichen, was Sie sich vorgenommen haben
- Machen Sie sich einen genauen Plan, um dieses Ziel zu erreichen – Was ist der erst Schritt und was sind die darauffolgenden Schritte, um Ihrem Wunsch die größtmögliche Chance auf Verwirklichung zu geben.
- Kehren Sie zum gegenwärtigen Moment zurück, in dem Sie den Geist durch Meditation beruhigen und in einen Zustand innerer Erfüllung eintauchen, unabhängig vom Ergebnis Ihrer Handlungen
In der Bhagavad Gita wird dieser Ablauf durch den Satz „Yogastah kuru karmani“ ausgedrückt – Ruhend im Sein, handle. Mit Übung werden unsere Handlungen mächtiger und unser Glück zunehmend unabhängiger von den Früchten unserer Handlungen.
Herzlichst, David
© Copyright 2010 Chopra Center, Carlsbad, California. Aus dem Amerikanischen angepasst von Silke Schnabl und Joachim Schneider.
Bild: Petra Frank Email: Petra.Frank2@t-online.de