Joachim Schneider über Ernst Wilhelms Ansatz, 31. Januar 2015
Wie bereit jemand für Beziehungen ist, hängt in der vedischen Astrologie davon ab, inwieweit er auf andere Menschen zugeht und wie offen er für deren Initiativen ist. Entscheidend ist dabei für einen Mann die Initiative, die er ergreift, für die Frau wie empfänglich sie ist. Die Initiative zu ergreifen wird als „männlich“ gesehen, Empfänglichkeit als „weiblich“. Je „männlicher“ ein Mann ist und je „weiblicher“ eine Frau, desto glücklicher sollen sie sein.
Wie „männlich“ ein Mensch ist und die Initiative ergreift, erkennt man im an seiner Sonne und dem 10. „Bhava“, welches die konkreten Handlungen eines Menschen zeigt und daran, ob der Aszendent und der Aszendentenherrscher, welche den Körper und die Alltagspersönlichkeit beschreiben in „männlichen“ Zeichen stehen und männlich sind. Wie „weiblich“ und daher wie empfänglich ein Mensch ist, hängt von seinem Mond und dem 4. Bhava ab, welche seine Offenheit für diesen Augenblick abbilden und davon, ob der Aszendent und Aszendentenherrscher in „weiblichen“ Zeichen stehen und weiblich sind. Wenn Sonne und Mond 6 oder 8 Zeichen voneinander entfernt sind, führt dies zu einem schwierigen Verhältnis zwischen Initiative und Offenheit.
Männliche und weibliche Zeichen und Planeten
Männliche Zeichen sind Widder, Zwillinge, Löwe, Waage, Schütze und Wassermann. Weibliche Zeichen sind Stier, Krebs, Jungfrau, Skorpion, Steinbock und Fische. Männliche Planeten sind Sonne, Mars und Jupiter, weibliche der Mond und Venus. Saturn und Merkur sind geschlechtsneutral.
Männliche Planeten Sonne, Mars und Jupiter
Die männlichen Planeten Sonne, Mars und Jupiter ergreifen die Initiative und handeln, auch wenn ihnen nicht danach ist. Sie sind glücklich, wenn sie für das, was sie tun, geschätzt werden. Die Sonne ist der männlichste aller Planeten, denn sie beherrscht nur das männliche Zeichen Löwe. Die Sonne will beständig ihre Pflicht tun und sich für die Gemeinschaft einsetzen. Mars will anderen helfen, ein konkretes Problem zu lösen. Der sanfte, verständnisvolle Jupiter, auch ein männlicher Planet, will seine Weisheit mit anderen teilen.
Weibliche Planeten Mond und Venus
Die weiblichen Planeten Mond und Venus sind empfänglich, gefühlsbetont und zufrieden, wenn sie so angenommen werden, wie sie sind. Weibliche Planeten wollen gutes tun und sich weiterentwickeln. Wenn sie glücklich sind, leisten sie einen Beitrag für die Gemeinschaft. Weibliche Planeten tun etwas nur, wenn ihnen danach ist.
Der Mond ist der weiblichste Planet, denn er beherrscht nur ein weibliches Zeichen, den Krebs, jedoch kein männliches Zeichen. Der Mond sucht nach Bindung, er tut allerdings nur das, was sich gut anfühlt und verlässt sich auf seine Intuition. Der Mond ist glücklich, wenn er sich in einem guten Licht sieht. Der weibliche Planet Venus möchte geschätzt werden und sucht sich einen angenehmen Weg aus. Sie ist glücklich, wenn sie Entscheidungen trifft, die im Interesse aller Beteiligten sind.
Geschlechtsneutrale Planeten Merkur und Saturn
Die geschlechtsneutralen Planeten Merkur und Saturn haben sowohl männliche als auch weibliche Eigenschaften, welche sie situationsbezogen einsetzen. Geschlechtsneutrale Planeten sind nicht so führungsstark wie männliche Planeten und nicht so empfänglich wie weiblichen Planeten. Merkur ist der Manager, dem man allerdings sagen muss, was er zu tun hat, bevor er seine Führungseigenschaften und Offenheit zum Tragen bringt. Merkur fördert Beziehungen und Freundschaften. Saturn ist der Diener, dessen Weiblichkeit sich in seiner Offenheit für das Dienen zeigt und dessen Männlichkeit sich darin ausdrückt, dass er auch Dienste verrichten kann, die er nicht mag.
Mahabhagya – „großes Glück“
Ein Mensch ergreift die Initiative, wenn er tags geboren ist, was ihn zu einem Umsetzer macht und Aszendent, Aszendentenherrscher, Sonne und Mond in männlichen Zeichen stehen. Diese Kombination ist ein „Mahabagya“ Yoga, was „großes Glück“ bedeutet, Führungsstärke verleiht und einem Mann das Knüpfen und Aufrechterhalten von Beziehungen erleichtert. Frauen mit dieser Kombination ecken jedoch bei herkömmlichen Männern als zu forsch an.
Ein Mensch ist besonders empfänglich, wenn er nachts geboren ist, was ihn zu einem Träumer macht und der Aszendent, Aszendentenherrscher, Sonne und Mond in „weiblichen“ Zeichen stehen. Auch diese Kombination ist ein Mahabagya Yoga, die eine Frau sehr offen macht, dass ihr nahezu alles von selber zufällt. Ein Mann mit dieser Kombination kann jedoch passiv wirken und Schwierigkeiten haben, Beziehungen auf den Weg zu bringen.
Homosexualität
Wenn Aszendent und Aszendentenherrscher geschlechtsneutral von Saturn oder Merkur beinflusst sind und im Horoskop eines Mannes der Partner, das 7. Bhava, „männlich“ und bei einer Frau die Partnerin „weiblich“ geprägt ist, kann dies auf Homosexualität hindeuten.
Was musst Du tun, um ein Mann zu werden?
Wie zufrieden ein Mann mit seinem Leben ist, hängt zu einem Großteil von seiner Sonne ab. Die Sonne, das „sarva atma“, die universelle Seele, steht für die Führungskraft eines Menschen, das Selbstbewusstsein eines Mannes und für Testosteron. Die Position der Sonne im Horoskop und Ihre Aufgaben bestimmen, was ein Junge tun muss, um ein Mann zu werden.
Wie günstig die Sonne steht, zeigt, ob ein Mensch in der Lage ist, zu seinen Pflichten zu stehen, unabhängig davon, ob ihm danach ist oder nicht.
Die Sonne hat die folgenden von Parashara beschriebenen Eigenschaften:
„Honiggelbäugig ist die Sonne, rechteckig, strahlend, rein, von Natur aus Pitta, intelligent, männlich, aber mit wenig Haar.“
Brihat Parashara Hora Shastra. Natur und Formen der Grahas, 23
„Honiggelbäugig“ sieht die Sonne die Welt vertrauensvoll und mit Begeisterung als einen schönen Ort voller Chancen und grenzenlosen Möglichkeiten. Die Sonne ist rechteckig gebaut. Sie fährt deshalb auch rechteckige Autos und ist beständig, selbstsicher und bleibt dort, wo sie ist. Strahlend ist sie voller Selbstvertrauen. Sie braucht keine Annehmlichkeiten, materielle Sicherheit oder Akzeptanz. Sie ist rein, die unberührte Seele, edelmütig, verantwortungsbewusst und aufopferungsvoll. Innere Werte zählen für sie mehr als Äußerlichkeiten. Die Sonne achtet sich selbst und andere, besonders Schwächere und nimmt jeden Menschen so wie er ist. Sie verletzt Niemanden, der ihr unterlegen ist. Sie beschwert sich nicht über ihre eigenen Umstände oder über andere Menschen und mischt sich nicht in deren Angelegenheiten ein. Von Natur aus Pitta ist sie mutig, dynamisch und will konkret etwas erreichen. Sie ist intelligent, analysiert eine Situation vorurteilsfrei und rationell und trifft dann eine Entscheidung. Sie ist praktisch und auf ihr Ziel konzentriert. Als männliche Energie ergreift die Sonne die Initiative, handelt und ist standfest. Gesunde Konkurrenz stachelt sie an. Anstatt sich herumschubsen zu lassen, setzt sie sich mit aller Kraft für etwas ein. Wenn sie scheitert, steht sie wieder auf. Sie hat wenig Haar auf dem Kopf, was bedeutet, dass sie kein Interesse an Dingen hat, die sie nicht kontrollieren kann. Deshalb ist sie auch nicht an der Vergangenheit interessiert, sondern nur an der Zukunft und glaubt, dass alles besser wird, wenn sie sich anstrengt.
Die Sonne und andere Planeten
Die Sonne ist für jeden Menschen ein „Atma Karaka“, ein Seelenerschaffer und der König im Horoskop. Wenn die Sonne alleine in einem freundlich gesinnten Zeichen steht, dem vom Mond, Mars oder Jupiter oder im Löwen, kann sie ihre Initiativkraft am ehesten entfalten. Mars macht der Sonne Mut, Jupiter gibt ihr Zuversicht und der Mond die Fähigkeit auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören. In den Zeichen ihrer Feinde Venus oder Saturn oder unter deren Blick macht Venus die Sonne jedoch zum Mitläufer und Saturn zum Tyrannen. Merkurs Zeichen und sein Blick sind neutral.
Die Planeten, die im selben Zeichen stehen wie die Sonne, huldigen sie zwar als König, sind aber für nichts anderes zu gebrauchen, besonders, wenn sie von der Sonne verbrannt werden. Im selben Zeichen macht die Sonne den Mond zu einem Karrieristen und Mars zu einem Rebellen, der unter ihren Regeln leidet. Sie lässt den verbrannten Merkur seine Freundschaften und Geschäftspläne opfern und er kann nicht darum bitten, was er möchte. Die Sonne bringt Venus dazu, eine Partnerschaft für die Karriere zu opfern und zu einer Drama Queen zu werden. Sie macht Jupiter zu einem Hörigen einer Religion.
Die Planeten im Zeichen vor der Sonne vermitteln den ersten Eindruck eines Menschen, die Planeten im Zeichen nach der Sonne, den bleibenden Eindruck über ihn. Wenn in diesen umliegenden Zeichen keine günstigen Planeten stehen, schwächt dies ebenfalls die Initiativkraft eines Menschen.
Mond – offen für die Welt
Im Gegensatz zur Sonne, die handelt, ist der Mond das Sein. Der Mond ist „manas“, der Geist, aus dem „Jiva“, das individuelle Ich und Ahamkara, das Ego hervorgeht.
Der Mond ist die Fähigkeit, sich anzunehmen, offen für die Welt, für Beziehungen und das Gute im Leben zu sein, und seinen Bedürfnissen nachzugehen. Aus dieser Offenheit ergibt sich, wie wohl und zufrieden sich eine Frau fühlt, wie verständnisvoll und optimistisch sie ist, und wie viel Wert sie auf ihr Aussehen und ihre körperliche Fitness legt. Wie wohl sie sich fühlt, wirkt sich auch darauf aus, in wie weit sie auf ihre Gefühle hört, diese unterdrückt und ob sie sich binden will. Ein Mädchen wird zu einer Frau, in dem Sie sich gemäß der Position des Mondes im Horoskop öffnet.
Parashara beschreibt den Mond wie folgt:
„Reich an Vata und Kapha, allwissend, ist der Mond , mit rundem Körper, verheißungsvollen Augen, süßer Stimme, veränderlich and liebeskrank.
Brihat Parashara Hora Shastra„Natur und Formen der Grahas 24.“
„Reich an Vata“ macht den Mond schlank und ideenreich, kann aber auch zu Ängsten und Sorgen führen. „reich an Kapha“ macht ihn körperlich weich, friedliebend, verständnisvoll, voller Gefühle und hingebungsvoll. Er liebt Annehmlichkeiten, kann aber auch Trübsal blasen. Allwissend muss der Mond nur in sich hineinhören, um die Antwort auf all seine Fragen zu finden. „Mit rundem Körper“ ist der Mond verantwortlich für die weiblichen Hormone, wie Östrogen, die einer Frau ihre Kurven geben. Der Mond fährt auch runde Autos. Mit „verheißungsvollen Augen“ ist er begeistert und liebenswürdig und sieht das Gute in Allem. „Mit süßer Stimme“ pinselt Dir der Mond den Bauch, ist herzlich und liebevoll und klingt gut. Er ist veränderlich und tut etwas nicht, wenn ihm nicht danach ist. Das macht ihn sprunghaft und unberechenbar wie ein Kaninchen. Seine Gefühle verändern sich aufgrund seines Umfelds. Da er liebeskrank ist, ist der Mond im Gegensatz zur Sonne nicht gerne alleine und neigt zu Eifersucht. Ein gesunder Mond im Saptamsa lässt einen Händchen halten, wilden Sex haben oder viel Zeit mit einem Partner verbringen.
Andere Planeten und der Mond
Der Mond ist die Fähigkeit, sich seinem Umfeld anzupassen. Ein guter Mond kann sich auf jede Situation einstellen, sogar auf seine Folterknechte. Die Planeten, die den Mond beeinflussen, bestimmen, in welchem Umfeld ein Mensch sich wohlfühlt. Wenn grausame Planeten den Mond betrachten oder mit ihm im selben Zeichen stehen, fehlt es ihm an Gefühlsnähe und er ist ein schwieriges Umfeld gewohnt, weshalb er einen zu netten Partner ablehnt.
Der Mond hat keine Feinde, weshalb er von keinem Blick eines Planeten in seiner Leistungsfähigkeit beeinträchtigt werden kann. Im Stier ist der Mond stolz auf sich, weil er sich mit seinen Resourcen nützlich vorkommt. Ohne die Hilfe von Merkur, Sonne oder Jupiter, die ihm freundlich gesinnt sind, kann der Mond schwermütig werden.
Merkur ist der beste Freund des Mondes. Wenn Merkur den Mond anblickt oder der Mond in seinen Zeichen steht, erkundet Merkur verschiedene Optionen, stellt dem Mond Freunde zur Seite und hilft ihm, sich anzupassen und das Beste aus seinem Leben zu machen. Merkur macht ausgeglichen und bereichert das Leben mit Spiel und Spaß.
Wenn der Mond im Löwen steht oder von der Sonne angeblickt wird, gibt sie ihm Stärke, Stehvermögen und Ehrlichkeit. Wenn der Mond in den Zeichen von Jupiter steht oder von Jupiter angeblickt wird, weitet dies den Bekanntenkreis eines Menschen aus, macht ihn kreativ und verständnisvoll und gibt ihm Glück auch in finanziellen Belangen. Im Zeichen oder Blick der neutralen Venus wird der Mond beziehungsorientiert und achtet auf seinen Selbstwert. Mars macht den Mond sportlich und sinnlich.
Planeten im selben Zeichen mit dem Mond
Planeten im selben Zeichen mit dem Mond belasten das Gemüt oder machen einen Menschen extrem. Jupiter mit dem Mond in einem Zeichen machen Jemanden zu einem Moralapostel, die Sonne zum Workaholic. Wenn die Sonne den Mond auch noch beschämt, indem beide im 5. Haus stehen oder mit Rahu oder Ketu zusammen, vergleicht sich der Mensch mit erfolgreicheren Menschen und ist mit seinem Leben unzufrieden.
Im selben Zeichen mit Saturn kann sich der Mond seinem Umfeld nicht anpassen. Es fehlt ihm an Selbstliebe. Er fühlt sich nicht wohl in seiner Haut, ist bedrückt und versteckt seine wahren Gefühle, weil er sich nicht nützlich vorkommt oder er wird aus einem Mangeldenken heraus materialistisch. Auch will er seinen Pflichten entkommen. Wenn der Mond unter dem Einfluss Saturns steht, verliebt man sich in Menschen, die nicht zu einem passen, man kann zu einem „Sanyasin“, einem enthaltsamen Mönch werden oder schwermütig.
Im selben Zeichen mit der diplomatischen Venus opfert der launische Mond eine Partnerschaft, wenn diese nicht seinen derzeitigen Bedürfnissen entspricht. Mit dem regelorientierten Merkur, hält sich der Mond nicht an diese Regeln, beendet Freundschaften und kann sogar verwirrt werden.
Mit Mars im selben Zeichen hat der Mond ein schlechtes Gewissen. Wenn Ketu dann auch noch im selben Zeichen steht, schämt er sich, wenn er etwas nicht kann, mit Rahu für sein unkontrolliertes Verhalten.
Rahu mit dem Mond macht bedürftig, im Horoskop einer Frau jedoch anziehend. Da sie sich nicht geschätzt fühlt, aber nicht weiß, was sie will, ist sie frustriert. Beziehungen sind meist kurz und enttäuschend. Ketu macht zurückgezogen, unnahbar und schwer verständlich, da er seine tiefen Gefühle versteckt und nur zeigt, was gesellschaftlich akzeptiert ist.
Ständig beschäftigt?
Eine Frau mit einem ungünstigen Mond ist ständig beschäftigt und fühlt sich schuldig, wenn sie nicht arbeitet. Sie handelt rationell, ihrer Sonne gemäß, sucht Erfüllung nur in einer Karriere und nicht in der Beziehung. Sie will in Beziehungen die Führung übernehmen, wird zur Einzelgängerin oder neigt zu Affären. Obwohl sie sich nicht wohlfühlt, tut sie sich schwer, sich zu ändern, wird egoistisch oder hat schier unerfüllbar hohe Erwartungen. Mit einer günstigen Sonne oder einem günstigen Saturn fällt es ihr allerdings auch leichter „Nein“ zu sagen. Ein Mann mit einem ungünstigen Mond nimmt sich und seine Umwelt nicht an, was ihn rücksichtsloser macht.
Beziehungsverzögerer
Der Einfluss von Rahu, Ketu und Saturn auf die Persönlichkeit oder den Partner verzögert oder verhindert langfristige Beziehungen, auch in Verbindung mit dem 6. Bhava der Hindernisse, dem 8. der Krisen oder dem 12. der Verluste und Ausgaben. Rahu, Ketu und Saturn lassen einen Mensch von den stereotypischen Vorstellungen, davon, was es heißt, ein Mann oder eine Frau zu sein, abweichen. Das geschlechtsneutrale Ketu kontrolliert und versteckt Gefühle und macht einen Mann passiv. Rahu erhöht das Bedürfnis nach Selbstfindung und Individualität, was zur Vereinzelung führen kann. Rahu macht weiblicher und unsicherer in der Geschlechterrolle. Wenn Rahu den Partnerbereich beeinflusst, fühlt sich ein Mensch in Gegenwart des anderen Geschlechts unsicher und kommt über Ablehnungen nur schwer hinweg. Beziehungen sind unbeständig und kurzfristig und es braucht lange, bis ein passender Partner gefunden wird. Besonders Frauen mit Jupiter-Rahu und Männer mit Venus Rahu-Verbindungen suchen sich einen unpassenden Partner und erleben kurze und enttäuschende Beziehungen. Eine Frau mit einer Venus-Rahu Verbindung weiß nicht, was sie in einer Beziehung will und fühlt sich deshalb nicht geschätzt.
In gutem Zustand können Saturn, Rahu und Ketu trotz Stress und Anstrengungen dennoch eine tragfähige Beziehung ermöglichen.
Wenn Rahu, Saturn oder Ketu die Sonne, den Aszendenten, Aszendentenherrscher oder das 10. Bhava eines Mannes beeinflussen, lähmen sie seine Initiativkraft und rauben ihm sein Selbstbewusstsein. Saturn hält ihn zurück. Rahu treibt ihn aus einem Minderwertigkeitsgefühl heraus an und das sich übermäßig kontrollierende Ketu macht ihn zu einem Muttersöhnchen, das keine Verantwortung übernehmen will und sich orientierungslos mit dem abfindet, was er hat.
Auch Frauen verlieren an Initiative unter dem Einfluss von Rahu, Saturn oder Ketu. Da sie allerdings ihr Glück in ihrer Empfänglichkeit finden, leiden Frauen mehr darunter, wenn diese Planeten den Mond bzw. das 4. Bhava der Empfänglichkeit beeinträchtigen. Wenn Frauen durch Rahu, Saturn oder Ketu in ihrer Offenheit eingeschränkt sind, wirken sie geheimnisvoller als sie sind. Frauen mit Mond-Rahu Kombinationen werden von Männern als Sex-Symbole vergöttert, können diese Erwartungen jedoch nicht erfüllen.
Beziehungsschicksal
Das Upapada, wörtlich „der zweite Fuß“, ist das Zeichen, welches, laut Jaimini, die langfristige Beziehungsdynamik eines Menschen darstellt und seinen Erfolg im gemeinsamen, auch sexuellen Austausch und in der Kreativität mit einem anderen Menschen. Ob ein Mensch heiratet oder nicht und wie erfüllend sein Beziehungsschicksal schlussendlich ist, wird daran abgelesen, was für Planeten das Upapada beeinflussen. Grausame Planeten sind ein Hinweis auf einen „Asketen oder seine Frau ist verloren“. Sanfte Planeten fördern eine Partnerschaft.
Das Upapada wird im Geburtshoroskop und im Shastiamsa, dem 60. Unterhoroskop untersucht. Wie weit das Schicksalszeichen, das Pada vom Schicksalszeichen des Partners, dem 7. Pada entfernt ist, beeinflusst ebenfalls inwieweit ein Mensch in Beziehungen einen Vorteil sieht oder nicht.
Sexuelle Leidenschaft
Ob ein Mensch sexuell besonders leidenschaftlich ist, hängt von der Stellung von Venus und Mars aber auch von Rahu oder einer Verbindung von Venus und Rahu ab. Je häufiger Mars und Venus in den beziehungsorientierten Horoskopen in den Zeichen von Venus und Mars stehen, desto sexuell leidenschaftlicher ist ein Mensch, was aber auch die Wahrscheinlichkeit eines Seitensprungs erhöht. Ein starker Mars, sofern er nicht in einem Zeichen von Venus oder Mars steht, kann jedoch problemlos ohne Partner leben.
Wenn der Atma Karaka, der Seelenerschaffer, in der Jungfrau steht, ist der Mensch sexuell am wenigsten leidenschaftlich, da die Jungfrau ein vorpubertäres Mädchen ist.
Treue
Zu Seitensprüngen oder Scheidung kann es kommen, wenn Venus zusammen mit Jupiter oder mit Merkur das 7. Bhava des Partners, das 10. der öffentlichen Handlungen oder das 2. der Familie beeinflussen. Wenn Jupiter auf Venus und Merkur blickt, kann dies auch eine Ehe verzögern.
Wenn Venus im Horoskop eines Mannes erniedrigt ist oder Jupiter im Horoskop einer Frau, wenn der Partner- oder Persönlichkeitsbereich von den Krisen des 8. Bhava beeinflusst ist, Mars im 8. Zeichen steht oder wenn Saturn und Rahu den Partner- oder Persönlichkeitsbereich beeinflussen, kann dies ebenfalls zu Trennungen führen. Auch das Kind, der 5. Herrscher im 7. Bhava soll Beziehungen nicht zuträglich sein, weil das gemeinsame Geschaffene Probleme macht.
Enthaltsamkeit
Ketu dämpft die sexuelle Leidenschaft eines Menschen, mit Venus zum Priester, mit Saturn zum Asketen, Einsiedler oder einem „Sanyasin“, der weltlichen Besitz und Familie entsagt. Mit einer Venus – Ketu Verbindung neigt ein Mensch dazu, in der zweiten Lebenshälfte alleine zu bleiben. Nur mit Saturn, jedoch ohne Ketu, ist ein Mensch ein Diener, der die Kraft zum Einsiedler nicht hat.
Folgende Enthaltsamkeits-Yogas werden von Robert Koch (2005) aufgeführt. Wenn Saturn, Ketu und Venus den Aszendenten, Mond, die Sonne oder das 7. Bhava des Partners, das 7. Pada, welches für das Schicksal des Partners steht, oder den Dara Karaka, den Erschaffer des Partners beeinflussen, ist das ein Tapasya Enthaltsamkeits-Yoga. Ein Parivraja Enthaltsamkeits-Yoga besteht, wenn der Herrscher des Mondes nur von Saturn angeblickt wird, wenn Mond und Saturn im Austausch stehen oder Mond und Saturn zusammen Persönlichkeitsbereiche beeinflussen. Wenn alle Planeten den Mond oder sein Zeichen anblicken, ist der Mensch ein berühmter Asket, Wenn Jupiter im 9. Bhava steht und der Mond, Jupiter und der Aszendent alle von Saturn beeinflusst sind, entsagt der Mensch ebenfalls weltlichen Freuden.
Wenn nur sanfte Planeten das 3. und 6. vom Pada oder Atma Karaka beinflussen, hat der Mensch Sadhu Yoga und ist ein Heiliger. Grausame Planeten in diesen Zeichen lassen einen Menschen nach weltlichen Zielen streben und sind typisch für Soldaten oder Landwirte. Da das 2., 4., 7. und 8. Bhava sich mit materiellen Ressourcen, Freunden und Familie (2), der Wohnstätte (4), dem Partner( 7) und den Ressourcen des Partners (8) beschäftigen, schrecken grausame Planeten in diesen Zeichen vor der fassbaren Welt ab und führen zu einem enthaltsamen auf spirituelle Werte bezogenem Leben. Lebenslange Spiritualität findet man, wenn die Sonne oder der Atma Karaka mit dem Aszendentenherrscher verbunden ist oder wenn Rahu im 7. oder 12. vom Atma Karaka oder Pada stehen, weil im letzteren Fall die Freude am Sex fehlt.
Es gibt darübernhinaus weitere Yogas, die einen Menschen enthaltsam machen, wie Lakshmi Yoga in Verbindung mit Parivraja oder Tapasya Yoga, Gauri Yoga, Sankha Yoga, Vishnu Yoga (Hari), Siva Yoga (Hara Yoga), Harsha Yoga (der 6. Herrscher im 6., der einen Menschen gemeinnützigen Dienst ausüben lässt), Sarala Yoga (8. im 8. für Ashtanga) und Vimala Yoga (Herrscher des 12. im 12. im Kloster)
Sinn in der Partnerschaft und Fähigkeit zur Zusammenarbeit
Das 9. Unterhoroskop, das Navamsa, beschreibt, für wie sinnvoll ein Mensch die Lebensgemeinschaft hält, die er gewählt hat, in den meisten Fällen, die Ehe oder langfristige Partnerschaft. Der Erfolg sexueller Beziehungen außerhalb einer Ehe ist, im Saptamsa, dem Beziehungs- und Kreativitätsunterhoroskop, beschrieben, innerhalb einer Ehe im Navamsa. Der Partnerbereich im Saptamsha beschreibt darüberhinaus, wie erfolgreich der Austausch mit dem Partner ist, ob Kinder gezeugt oder kreativ zusammengearbeitet wird. Das 5. und 11. Bhava im Saptamsa ist das, was durch diese kreative Zusammenarbeit geschaffen wird.
Zusammenfassung
Wie beziehungsbereit jemand ist, entscheidet, ob es zu einer Beziehung kommt oder nicht. Wir können noch so viel Gemeinsamkeiten mit einem anderen Menschen haben, aber wenn keiner die Beziehungsinitiative ergreift oder ein Mensch nicht offen für die Initiativen des anderen ist, kommt es nicht zu einer Partnerschaft. Um zu erkunden, wir gut Sie mit jemandem harmonieren, werden in der vedischen Astrologie zwei Horoskope übereinander gelegt. Lesen Sie hierzu den Artikel über Partnerschaftsharmonie in der vedischen Astrologie.
Quellen
Ernst Wilhelm, 2006. “Graha Sutras”.
_______„Relationship Compatibility”. http://vedic-astrology.net/
_______„Rahu and Ketu in Relationships“. http://astrology-videos.com/
_______„Lajjitaadi Avasthas. http://astrology-videos.com/
_______„Deepaadi Avasthas, http://astrology-videos.com/
Robert Koch, 2005. „The spiritual Dimensions of Vedic Astrology“.
Jataka Chandika
Muhurta Chintamani
Brihat Parashara Hora Shastra