Wie man Familientreffen überleben kann

Deepak Chopra In Beziehungen – 24. April 2017

 „Sieh jeden Menschen im Licht dieses Augenblicks und bestärke ihn in einer positiven Zukunft.“ 

Familientreffen können stressig und deprimierend sein, wenn alte Kränkungen und Vorwürfe wieder hervorgeholt und einer gegen den anderen ausgespielt wird. Um dies zu ändern, musst Du Dich ändern. Verhalte Dich so, wie Du es Dir von den Anderen wünschst. Hier ein paar Anregungen:

Lass Jeden so sein, wie er ist

Hör auf, immer wieder Dinge zu tun, die noch nie funktioniert haben. Schwierige Menschen zu besänftigen, netter zu sein als Du bist oder großzügigere Geschenke zu machen als Dir zu Mute ist, bringt nichts. Anstatt darauf zu hoffen, dass diesmal alles besser wird, lass jeden Menschen so sein, wie er ist.  Dann kommt der meiste Frust erst gar nicht auf.

Versuche nicht, andere zu ändern

Was sind die Bedürfnisse dieser Menschen? Schließe nicht von Dir auf andere und was sie tun sollten. Versuche nicht, diese Menschen zu ändern. Die meisten Menschen suchen Anerkennung, Dankbarkeit, Zuneigung und Jemand, der ihnen zuhört. Wunder geschehen, wenn Du dies anbietest.

Reg Dich nicht auf

Auch wenn Du gute Gründe hast, Dich zu beklagen, Kritik oder Vergeltung zu üben, lass Deine verletzten Gefühle nicht beim Familientreffen rausplatzen. Andere angreifen, ihnen Vorwürfe machen oder sie kränken, macht Beziehungen noch schwieriger.

Übernimm die Verantwortung für Deine Gefühle

Niemand außer Dir kann Deine Gefühle ändern. Werde giftige Gefühle vorher los, in dem Du einen Brief schreibst, oder Dich in einem sicheren Umfeld austobst.

Lass Dich nicht in eine Schublade stecken

Warum behandelt Deine Familie Dich nicht wie Jemand, der sich verändert hat und für den die Vergangenheit erledigt ist? Ein Grund ist, dass der Umgang mit Familienmitgliedern von der Vergangenheit geprägt ist und unsere Vorstellungen von Kindern, Eltern und Verwandten aus der Kinderzeit kommt.  An der Vergangenheit festzuhalten ist wie an einer falschen Sichtweise festzuhalten.

Erachte die Vergangenheit als erledigt

Wenn Du nicht in eine Schublade gezwängt werden möchtest, behandle den anderen Menschen als sei die Sache erledigt. Der verzogene kleine Bruder ist jetzt ein Erwachsener, die Schwester, für deren Freund Du mal geschwärmt hast, konkurriert nicht mehr mit Dir um Männer. Sieh jeden Menschen im Licht des Augenblicks und fördere eine positive Zukunft mit ihm. Wenn Du die Ziele eines Menschen kennst, verstehst Du Dich am ehesten mit ihm. Betrachte den heutigen Tag als den Anfang einer positiven Zukunft und nicht als eine Verlängerung einer ungeklärten Vergangenheit.

Andere müssen sich nicht ändern, um Dich glücklich zu machen

Wenn Du über Charakterschwächen, Launen, Alkoholprobleme, schneidende Bemerkungen, und Wichtigtuerei hinwegsiehst, gehen Dir diese Menschen nicht mehr auf den Geist. Lass sie einfach sein. Streite nicht mit ihnen, lehne sie nicht ab und verurteile sie nicht.

Es ist nicht Deine Aufgabe, andere Menschen zu verändern

Spar Dir Oberflächlichkeiten darüber, wie gut das Essen ist oder wie das Wetter wird. Frage einen schwierigen Menschen stattdessen, was ihn interessiert. Zeige Sympathie für seine Probleme, aber beschäftige Dich nicht zu lange damit. Finde heraus, worauf er stolz ist, und drücke Deine Anerkennung dafür aus. Die Versuchung ist groß, schwierige Menschen links liegen zu lassen, was sie jedoch nur noch schwieriger macht. Geh darauf ein, wie er sich fühlt.

Inspiriere

Wenn Du ein Familientreffen nicht nur bewältigen, sondern zu einem Erfolg für Dich machen möchtest, raff Dich dazu auf, ein Ideal wie Liebe, Freundlichkeit, Freigiebigkeit oder Fürsorge auszudrücken. Ich kenne Jemanden, der sich geschämt hat, dass er seiner Familie gegenüber nie seine weichere Seite ausdrücken konnte. Sie hielten ihn daher für einen harten Menschen und behandelten ihn dementsprechend. Am Heiligen Abend trug er zur Überraschung Aller ein liebevolles Gedicht für seine in die Jahre gekommene Mutter vor, welches er ausgedruckt und silbern eingerahmt hatte.  Wurde er in diesem Augenblick zu einem Heiligen oder von seinen Geschwistern mit Lob überschüttet? Weit gefehlt. Seine Mutter weinte und seine Brüder waren neidisch.  Doch er hatte etwas Inspirierendes getan und das zählte.  Wie andere auf Dein Verhalten reagieren, ist nicht Dein Problem.

Deine eigene Zurückhaltung unterdrückt Dich

Geh in Dich und finde die idealistischen Impulse in Dir, die Dich Deine Familie angeblich nicht ausdrücken lässt. Mach Dir bewusst, dass es Deine eigene Zurückhaltung, Scham und Angst ist, die Dich unterdrückt.  Wenn Du kein Gedicht schreiben willst, sprich einen vom Herzen kommenden Toast aus, schenk etwas Besonderes oder erkenne Jemanden an, der normaler Weise übersehen wird. Heitere Jemanden auf oder gib einem älteren Menschen das Gefühl, er ist eine Stimmungskanone. Erst wenn Du dich nicht mehr unterdrückst, kann es zu einer wirklichen Veränderung kommen. Verpass die Chance nicht.

 

Angepasst aus dem Amerikanischen Original von Joachim Schneider