Wie das Bewusstsein Wünsche wahr machen kann

Deepak Chopra, 24. Mai 2018

Wie Wünsche wahr werden, darüber gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Hart arbeiten, kämpfen und nie aufgeben sagen die einen, loslassen, sich Gottes Willen hingeben, beten, klare Absichten setzen, meditieren oder gute Werke tun die anderen. Wieder andere überlassen es dem Glück, Zufall oder der Bestimmung, unabhängig davon, was sie tun.

Sich nur auf eine dieser Erklärungen zu versteifen ist nicht hilfreich.

Wenn Krishna in der Bhagavad-Gita sagt, „Handle ohne an den Früchten Deines Handelns zu hängen.“ verbindet er entschlossenes Handeln mit einer Losgelöstheit vom Ergebnis.

Im Alltag kleben wir normaler Weise am Ergebnis unserer Wünsche. Wir wollen die Gehaltserhöhung, die Frau, das nette Haus. Sich auf seine Wünsche zu fokussieren, ohne sich um das Ergebnis zu scheren, scheint nicht zweckdienlich. Nehmen wir an, drei Menschen wollen eine Schokoladentorte. Der Erste arbeitet und verdient sich das Geld, um sich die Torte zu kaufen. Der Zweite kommt nach Hause und entdeckt, dass seine Frau zufällig eine Torte gebacken hat. Der Dritte bestellt eine Torte im Restaurant, erfährt jedoch, dass das letzte Stück gerade verkauft wurde.

Alle drei Wünsche funktionieren nach demselben Mechanismus im Bewusstsein. Eine Absicht führt zu einem Ergebnis. Auch wenn es hier konkret um eine Torte geht, findet die Erfüllung des Wunsches im Bewusstsein statt. Viele können sich nicht vorstellen, dass ihre Wünsche ohne Kampf und Hindernisse wahr werden können. Damit ein Wunsch mühelos erfüllt wird, muss eine Absicht klar sein und darf keine sich widersprechenden Botschaften enthalten wie: „Ich verdiene es nicht zu bekommen, was ich will“ oder „Es ist sündhaft, zu viel zu wollen“ oder „Gott will, dass ich rein und ohne Begehren bin.“ Je mehr der Wunsch aus der Tiefe des Herzens kommt, desto eher wird er erfüllt.

Alle drei Menschen wollten eine Torte. Es kam jedoch zu drei verschiedenen Ergebnissen, weil die Innenwelt dieser Menschen nicht dieselbe war. Das Bewusstsein ist wie ein Filter, ein Labyrinth, durch das der Wunsch hindurch muss. Sich vom Ergebnis zu lösen macht Sinn, um die Erfüllung des Wunsches ohne Einmischung zu ermöglichen. Je mehr wir uns einmischen, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sich unsere Wünsche erfüllen.

Es macht Sinn, unseren Wünschen nachzugehen. Wünsche sind das Werkzeug unserer persönlichen Weiterentwicklung. Wir entwickeln uns ein Leben lang von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter aufgrund sich verändernder Wünsche. Der reife Erwachsene kann sowohl ein konkretes Wunschbild seines Lebens entwerfen als auch eine spirituelle Erkenntnis erlangen. So tragen sowohl der Weg des Begehrens als auch der des Bewusstseins eine Frucht.