Das richtige Glück

Deepak Chopra, 30. Mai 2018

Die Analyse des menschlichen Genoms hat ergeben, dass der genetische Ausdruck nicht starr ist sondern von vielen Faktoren beeinflusst wird, wie der Laune eines Menschen und davon, was er denkt und fühlt.  Wenn dem so ist, kann die Aussage “Ich bin glücklich” genetisch überprüft werden.

In einer ersten Studie darüber entdeckten Wissenschaftler der University of California, Los Angeles (UCLA) sowie der University of North Carolina, dass es zwei unterschiedliche Verbindungen zwischen Genen und Glück gibt. Menschen, die glücklich sind, weil sie einen Sinn in ihrem Leben sehen, haben Immunzellen mit einem positiven Genausdruck und sind weniger anfällig für Entzündungen und Viren, die mit Herzkrankheiten, Krebs und chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht werden. Menschen, deren Glück von Konsum und Vergnügungen abhängt, wie Fernsehen, Videospielen oder dem Kauf eines größeren Hauses, haben einen negativen genetischen Ausdruck und sind anfälliger für Entzündungen und Viren. Das Glück, das vom sinnvollen Leben kommt, im Griechischen „Eudaimon“, sowie das Glück der Vergnügungen, im Griechischen „hedon“, fühlt sich zwar subjektiv gleich an, die Genome reagieren jedoch unterschiedlich darauf. Aristoteles, der erste westliche Denker, der die Wurzeln des Glücks ergründete, fand Glück im sinnvollen, tugendhaften Handeln und nicht in Konsum und Vergnügungen.

Die Weisheitstradition Indiens unterscheidet ebenfalls den Weg der Weisheit von dem der Vergnügungen. Unsere Konsumsucht, die mittlerweile auch in Entwicklungsländern zunimmt, führt dazu, dass wir ein gutes Leben für die Rettung des Planeten nicht aufgeben wollen, ganz egal, ob die Nutzung fossiler Brennstoffe und die Zerstörung der Umwelt dadurch beschleunigt wird.

Die Herausforderung besteht darin, von Vergnügungen zum sinnvollen Leben zu finden, den Planeten zu retten und zukünftigen Generationen eine Zukunft zu gewährleisten.

Das Griechische Wort für Glück bedeutet „aufblühen.“ Ein sterbender Planet blüht nicht auf.  Laut Umfragen des Gallup-Instituts sagen ein Drittel der Menschen sogar in den reichsten Ländern, dass es ihnen nicht gut geht. Je weniger Menschen es gut geht, desto mehr soziale Unruhen gibt es.

Glück ist wichtig für das menschliche Leben. Diese Studie zeigt, dass die Weisheitstraditionen der Welt wussten, wovon sie sprachen.

Übertragen aus dem Amerikanischen Original von Joachim Schneider